Donnerstag, 24. September 2015

Diesel ist ja sooo gesund!


Nöö?
Jetzt kiecken Sie wohl komisch, wenn ich Ihnen sage, dass meine Mühle gänzlich ungeklärte (ungeschönte!) Dieselabgase produziert, die zwar die Atmosphäre vergiften, aber nicht winzig genug sind, als "lungengängig" (< 1 µm) eingestuft zu sein.
Diese Dieselrußbröckchen schniefen Sie einfach wieder aus. Der Schnodder sieht dann zwar schwarz aus, aber weg ist der ganze Dreck.
...und wenn nicht ganz weg, dann wenigstens im Taschentuch. So!

Nun ist es leider so, dass mir seit Jahren der Besuch bei den Eltern, Kindern oder Enkelkindern in der Innenstadt verwehrt wird.
Jedenfalls im eigenen "Wagen".
Und wenn doch, dann auch nicht ohne permanente Gefahr, Geld zu verlieren, oder wie bis vor einer Weile noch, Punkte in Flensburg zu gewinnen.

Inzwischen hat die Politik jedoch eingesehen, dass das bescheuerte Konzept der "Umweltzonen" doch blödsinnig ist:
Für den Montag haben sich Mitarbeiter des Bezirksamtes angemeldet, mir endlich die GRÜNE PLAKETTE auf einem silbernen Tellerchen überreichen zu dürfen.
Und das dürfen sie!


An dieser Stelle auch ganz besonderen Dank an VW, denn ohne diese perfide Schummelei beim Schönen der Dieselabgaswerte hätte niemand mehr darüber nachgedacht, und alles wäre beim Alten geblieben.
Aber jetzt wissen wir, Ruß ist nicht gleich Ruß. Und solitäre Feinstaubpartikel sind viel gefährlicher für die Gesundheit als schnöder, klumpiger Krümeldreck, der aus "meinem" alten Auspuff kommt.

Qualmen Sie wohl, aber schnüffeln Sie nicht zu viel!
Ihr Knatterfrosch

Mittwoch, 16. September 2015

Besuch am Tümpel und spätere Migration

Forellenfischen in Amerika kam zum Tümpel nach Kaulsdorf, und zwar dortselbst im Todesjahr von Mr. Brautigan, 1984, ...ganz genau am ersten April, also gut 150 Tage vor dem gerade angedeuteten Ableben.
Schade nur, dass damals der Tümpel - also dieser ganz spezielle Pfuhl, in dem sich Frösche und Molche tummeln, Zwergwelse herumwuseln oder Moderlieschen im Sonnenlicht synchron schwimmen - überhaupt noch nicht existierte. 
Und Forellen gab es auch später nie darin!

Selbst zehn Jahre danach, oder sogar fünfzehn Jahre danach stand an dieser Stelle noch immer ein kränklicher Birnenbaum, der dann irgendwann bald, u.a. auch der Krankheit wegen, zu Kaminholz umgewandelt wurde.
Der Birnengitterrost und eine große Menge Faulheit bzgl. zu erwartender Rasenpflege war Schuld daran, mittelbar und eher indirekt Quakfrösche anzulocken, die manch Nachbar gerne vergiften würde - jedenfalls so in der Zeit um Ende Mai/Anfang Juni, ...eigentlich.

Der erste patschefüßige Grünling sprang jedenfalls schon in die Fluten, als das initiale Tümpelwasser noch hineinlief: Er tauschte also seine 200-Liter-Sommerwohnung gegen gute 20 Kubikmeter kühles Nass ein... bis er dann am 3. Mai 2010 mit sechzig anderen auf mysteriöse Weise hingemetzelt worden ist.

Eine neue Population hat sich kurz danach natürlich wieder etabliert. ...Zuwanderung und Vermehrung! Wobei auch keinesfalls ungenannt bleiben darf, dass die Neulinge etwas anders waren, nämlich neue Wege der Fortbewegung über gefährliches Wasser lernten.
Quatsch, ich rede nicht vom Fliegen! 
Ich meine das Gehen (also Hopsen) übers Wasser.


Na ja, jetzt genießen allerdings alle dort die Liebe, laue Abende beim Spiel oder auch Duftschwaden, die vom Feuer herüberwehen, das eine oder andere Mal auch geschwängert mit rauchigen Fassnoten alkoholischer Unikate. Musik der Sechzigerjahre weht manchmal zum Tümpel, und ab und zu hört man, jedenfalls wenn man sehr leise ist, auch das Klirren blanker Schwerter.

Sollte mich jetzt erneut Forellenfischen in Amerika besuchen, würde ich mich mit ihm ans Ufer setzen, nach einem winzigen Stielglas greifen, flackerndes Feuer in den Augenwinkeln wahrnehmen, das Platschen der spielenden Welse im Ohr..., und ich würde ihm zuhören. 
Gut zuhören!
Und auch Mr. Vonnegut dürfte sich dazusetzen und der eine oder andere und sogar Bernd.

Mein Tümpel dürfte noch einmal fünfzehn Jahre alt werden, ehe man zurückblickend hoffentlich sagen darf: 
"Das war aber vorgestern ein schönes Wiedersehen!"

Auf demnächst oder morgen also!
Ihr psychedelischer Frosch

Samstag, 5. September 2015

Zahnputzbecheralarm!

Wie jedes Jahr zum Herbst hin steigt die Vorfreude des Whiskygenießers in der vielleicht interessantesten Metropole der Welt, dem Dorf Berlin nämlich.
Der Freund der eichenfassgelagerten Spezialitäten hält dann schon eine ganze Weile Ausschau, wann und wer und überhaupt...


Wie Sie vielleicht schon wissen, zog der einstige "echte" Cöpenicker Whisky-Herbst fort aus Köpenick, und die Köpenicker machten trotzdem an selbiger Stelle weiter wie gewohnt, und weil natürlich erst mal die Aussteller umdirigiert werden mussten, lockte man mit günstigen Standmieten. Logisch soweit.
Das Gezanke ging aber weiter. man raufte sich des Namens wegen, buhlte um Besucher, stritt um (also für) Terminüberschneidungen...
Die Whiskyherbstbesucher sind seitdem gespalten: eine Fraktion genießt lieber das Ambiente an der Dahme, andere wollen die evtl. größere Vielfalt in der Malzfabrik in Schöneberg, und wieder andere wollen oder müssen einfach auf beiden Hochzeiten tanzen, selbst wenn alles am gleichen Wochenende stattfindet.

Und wie stets im September kommt einem wieder in den Sinn, ob die nicht endlich mal einen Dram gemeinsam trinken könnten und dabei vielleicht beschließen, dass Berlin groß genug wäre, halbjährlich derartiges abzuhalten? Nee, stattdessen klauen die sich gegenseitig die zahlenden Besucher... Da hilft auch kein Gefasel und Gelaber, "Wir sind das Original!" oder so.
Andersrum stört wohl auch wenig den Besucherandrang, dass die Köpenick-Plakate seit Jahren von einem Zahnputzbecher verunstaltet werden. Na ja, deren Webseite allerdings auch...
Der Interessierte weiß ja schließlich, was gemeint ist, und der Nicht-Interessierte ahnt, dass es um Whisky gehen könnte - ...kennt man ja schließlich aus'm Cowboyfilm, wo die Becher den Tresen entlangrutschen müssen, ohne umzukippen.


Bekannte Celtic Folk Bands wechseln sich ab und spielen mal hier und mal dort. Der Irish Stew hat wieder Lammfleisch drin, nur die einzige Berliner Dudelsackspielergruppe muss sich entscheiden, wohin sie geht.






Ich will nicht unken, aber irgendwie denke ich, dass das kein Dauerzustand bleiben wird. Wenn die Herrschaften wirklich mal zu Stift und Papier greifen würden (oder zum Taschenrechner) müsste es eine gute Lösung für alle geben.
Der Mammon siegt!

Aber darum soll es ja angeblich nicht gehen, sondern allein um den Genuss.
Wer's glaubt wird selig, oder?

Schönes Wochenende und viel Spaß natürlich auch in der Malzfabrik!
Ihr seliger Frosch

PS:
Gruß an das Whisky-ZK. 15:10 Uhr am S-Bahnhof?
Kann leider nicht mitkommen.
Viel Spaß Euch!