Freitag, 29. April 2011

Der Froschkönig heiratet

Der Frühling zeigt sich von seiner schönsten Seite bei uns.
Also, in Kaulsdorf jedenfalls: Es gibt keine Tornados, nicht einmal Regen.



Ja und ich muss Ihnen sagen, wir müssen nicht den ganzen lieben langen Tag an der Glotze sitzen und bunt gekleideten Prominenten beim Hochzeitsritual zusehen, zumal wir das RICHTIGE Ritual sowieso nicht zu sehen bekommen.

Bleiben Sie lieber bei uns am Teich sitzen.
Nicht des nächtlichen Gequakes wegen, sondern einfach so. Trinken Sie Kaffee, naschen Sie ein Eis oder schnüffeln Sie am Islay-Whisky, aber lassen Sie sich nicht unsere Brautwerbungsaktivitäten entgehen.
Da wird nämlich gehopst, gespritzt, getaucht, bestiegen, herumgetragen, geklammert, abgeworfen und ab und an gequakt - mal leise, mal laut.
Körperübungen und Bewegungsabläufe ganz ohne Choreografie und Training!

Kaum jemand zeltet deswegen schon Tage zuvor neben dem Tümpel, es ist kein TV-Übertragungswagen vor Ort und es gibt keine Freudentränen.

Ich merke schon, ehe Sie zu Ende lesen, schauen Sie sich doch lieber gleich wieder die Fernsehbilder an.
Schade, aber danke, dass Sie es wenigstens versucht haben...

Ihr Frosch

Samstag, 16. April 2011

Eric Burdon in Biesdorf?

Hm, daran hatte ich schon gedacht.
Eigentlich wollte ich Mr. Burdon noch intimer erleben - in der Kiste nämlich. Aber da wird ja leider immer noch nach ganzer Handwerkerkunst rumgebastelt.
Meine Hand für mein Produkt?
Erinnern Sie sich noch an diesen Slogan? Er hat sich nicht durchgesetzt. Wir wären dann wohl ein Volk von Versehrten...

Nun ja, Eric Burdon kommt wohl doch noch nicht, aber in der Parkbühne (die Webseite ist seit kurzem wieder online) findet bald ein Konzert der Animals & Friends statt. Logisch, dass wir uns die Band anhören werden.

Die Überraschung bleibt natürlich, weil wir die noch nicht kennen. Wir sind auch gespannt, wie es ganz ohne Erics Stimme wird. Bisher war die doch immer das herausragende Element der Konzerte, egal ob mit den Animals, den New Animals (in ganz unterschiedlicher Besetzung), der Brian Auger Band oder der I-Band.
Also jede Menge Spannung und auch etwas Gänsehaut der Vorfreude wegen.

Bis dahin müssen wir uns natürlich die Zeit etwas vertreiben. Vielleicht im Kino?
Bei Paul können Sie sich garantiert amüsieren, wenn Sie alle (oder fast alle) SciFi-Filme kennen und vielleicht auch irgendwann einmal Roger Wilco durch seine Abenteuer gesteuert haben.
Uwe kommt garantiert auch auf seine Kosten, denn Mrs. Weaver ist auch wieder mit dabei. Na klar, wer, wenn nicht sie?!
Am Ende fragt man sich jedenfalls, ob Paul ein gut animierter SFX ist, oder vielleicht nur sich selbst gespielt hat.
Roswell 1947. Wer weiß...
Wahrheit hat oft mehrere Seiten, aber stets mehrere Ebenen.

Der Pub-Besuch in Helle Mitte nach dem Kino fiel ins Wasser.
Außen hängen jetzt zwei deutsche Biermarkenreklameschilder, und innen sind die Musik sowie die Stimmung wie in einer schäbigen und ungemütlichen Bahnhofskneipe. Nein danke. Den Abend könnte man sich auch anders versauen.



Ja, ein weiterer Vorschlag des Zeitvertreibs wäre Eisessen in Altlandsberg. Schauen Sie nicht erst in die Karte, sondern holen Sie sich die Eiskombination, die Sie gerade wollen.
Wie wäre es z.B. mit einer Kugel Vanille, einer Kugel Schoko, dazu Sauerkirschen und ein winziges Sahnehäubchen?
Leckerer geht es doch gar nicht!
Das Besondere dort? Das Eis an sich schmeckt schon außergewöhnlich - garantiert nicht so süß wie beim Italiener.

Ansonsten ist es schön, mal nicht an Japan denken zu müssen und einfach so, z.B. nach anstrengender Gartenarbeit, ein bisschen die Seele baumeln zu lassen. Schön, wenn Sie das noch können, und wenn Sie sich auch die Zeit dazu nehmen.

Und frönen Sie auch den Frühlingsgefühlen.
Das ist bestimmt ganz, ganz, ganz wichtig!

Ihr Frosch

Donnerstag, 14. April 2011

Themenvielfalt? Nö!

Nö, nö und nochmals nö.
Die Themenvielfalt können (oder müssen) wir uns noch ein bisschen aufsparen. Außerdem kann man ja in anderen Blogs stöbern und z.B. über Ihren Außenminister sinnieren, der den Schwanzvergleich Europäischer Politiker nicht mitmacht. Na ja, humanitäre Kämpfer will er doch in die Wüste schicken.
Opa sagt jedenfalls, die sind doof!
Er muss es wissen. Er war ja bereits dort: Libyen, Ägypten. Nach der Gefangennahme in Italien 1944.

Oder ob die unterirdische Verklappung von Kohlendioxid den Durchbruch bei der Weltklimarettung bringt...

Dann diese Geldsäcke, die sich schon wieder mit 'geliehenen' (oder sogar virtuellen) Euros mächtig aufplustern und auch noch jede Menge begattungswillige Partnerinnen finden - symbolisch gesprochen, denn bei Ihren Schlipsträgern läuft es selten so offensichtlich ab.
Die Welt ist eben ungerecht!

Kommen wir also lieber zu dem EINEN Thema zurück.
Hier geht's mehr um Alpha-, Beta- und Gammastrahlung. Das klingt nach Cptn. Kirk & Co. oder besser noch nach Planet des Todes.

In knapp zwei Wochen hat also das Ereignis von Tschernobyl Geburtstag - das INES-7-Ereignis, der Super-GAU.
Die Parallelen zu Fukushima sind nicht zu übersehen, auch wenn die Verantwortlichen trotz kürzlicher Heraufstufung des Schweregrades immer noch abwiegeln.

Jedenfalls wissen doch sogar 25 Jahre nach dem Knall nicht einmal Ihre Experten, wie viel Material noch im Block 4 schlummert.
Lohnt denn dann überhaupt ein neuer Sarkopharg?
Ein Сталкер vor Ort hat doch die größte Strahlenbelastung an dem Gebäude festgestellt, ín welchem die Brennstäbe gelagert werden... Ist also damals vielleicht doch alles verpufft?

In Fukushima Daiishi laufen die Vorgänge allerdings quasi in Zeitlupe ab - und nicht einmal diesen Berserkervorteil wissen Sie vernünftig auszunutzen.
Wenn sich nicht mehr weißer und schwarzer Rauch ablösen, wird sowieso schnell alles wieder vergessen oder verdrängt von weit weltbewegenderen Themen: wer heiratet wen, was hilft gegen Akne oder wen hat Bohlen diesmal heruntergeputzt?
Sie sehen, alles relativiert sich irgendwann.

Feiern wir also gemeinsam in 25 Jahren Fukushimas 25. Geburtstag und gleichzeitig den Fünfzigsten von Tschernobyl. Wenn wir Glück haben, kommen in der Zwischenzeit nicht zu viele neue 'Ereignisse' hinzu...



Jetzt doch noch ein Themenwechsel:
Das erste Seerosenblatt hat gerade die Tümpeloberfläche erreicht und die Sumpfdotterblume traute sich bereits am Wochenende heraus.
Ein (symbolischer) Hoffnungsschimmer?

Das war's!
Ihr Frosch

PS:
Da fällt mir gerade ein, weiß eigentlich jemand was vom schwarzen Loch?

Dienstag, 12. April 2011

INES 7

Der (noch schwelende) Fukushima-Unfall wurde gerade hochgestuft von 5-6 auf 7.
Die INES endet vorerst bei sieben, allerdings hat diese logarithmische Skala theoretisch noch erheblichen Spielraum (nach oben).



In dem Zusammenhang (also, wir verlassen kurz mal die im Foto angedeutete hocheffiziente und kompetente Lagebesprechung) ist es ganz interessant, mal zu schauen, was alles irgendwo auf unserem Planeten so schon passiert ist, seit 1940 wohlgemerkt.

Auch wenn man die Vollständigkeit der Einträge hier anzweifeln möchte, reicht es durchaus aus, schlaflose Nächte zu haben...

Wer hat denn jetzt noch ein Ohr für die Tsunami-Opfer, die nach einem Monat immer noch unter den Trümmern vermutet werden, für Lampedusa, Libyen, Ägypten, die €-Finanzkrise von Irland bis Griechenland oder den Besuch der Königin Beatrix (wahrscheinlich wird man höchstens die Verkehrseinschränkungen bemerken) heute hier?
Ja, ich nämlich auch nicht!

Und das Wetter ist auch doof!
Ihr Frosch

PS:
Wollen Sie mal in den Reaktor reinschauen? Ganz tief?


Das hier ist allerdings unser verkalkter Brigadewasserkocher.
Etwas Spannenderes kann ich derzeit nicht bieten.
Und das ist auch überhaupt nicht witzig, denn das Lachen bleibt einem ja schon lange Zeit im Halse stecken!
Hoffentlich ersticken wir nicht daran.

Donnerstag, 7. April 2011

Dostoprimetschatelnosti und ganz alte Geschichten

Da gab es am 28. Februar 1988 in der Werner-Seelenbinder-Halle (heute ist da ungefähr das Velodrom) ein Heavy Metal Concert. Uriah Heep war zu Gast in Ost-Berlin!
Vorgruppe war Kruis aus Moskau.

...nur, wer wollte schon Russenbeat hören?!
Wir gingen mit rund fünftausend Anderen raus in den Gang und suchten uns erst einmal eine schöne Riesen-Eisportion - mindestens fünf Kugeln - aus.
Ich glaube, Bier gab's überhaupt nicht.



Irgendwie drangen nach einer Weile Klänge ins Foyer, die doch die Ohren etwas länger werden ließen, aber das Eis war noch viel zu groß, um wieder in den Saal zurückzukehren.
Wir leckten bis fast die Zunge gefror und drängelten uns zurück in die rasende Rotunde und rockten zu absolut scharfem Russenrock.
Eigentlich unglaublich, aber letzten Endes war diese Band an diesem Abend besser und ganz bestimmt mitreißender als die gestandenen Gesellen um Mick Box (David Byron war gerade gut zwei Jahre tot und der neue Sänger sagte uns noch nicht viel).

Wie ich gerade jetzt darauf komme?
Tja, irgend jemand rief auf dem Flur soeben dostoprimetschatelnosti, und da fiel mir doch gleich der russische Text der ersten Strophe der Partisanen vom Amur ein, und schon war der Bogen geschlagen zu Kruis aus Moskau.
Assoziationskette!
Manchmal gehen die Gedanken eben ganz komische Wege.

Irgendwie passt das aber zur Renaissance östlichen Kulturgutes, was sich sogar bei den Jüngeren widerspiegelt, die u.a. z.B. Lukjanenko verschlingen. Na ja, bis Krieg und Frieden ist es allerdings noch weit...

Schade aber, dass es kein Moskauer Eis mehr gibt.
Kein RICHTIGES Moskauer Eis.

Wieder so eine Assoziation, da es laut Wetterbericht wohl ein schönes Wochenende werden soll.
Also, machen Sie diesmal ganz pünktlich am Freitag Feierabend, und genießen Sie die beiden nachfolgenden freien Tage!

Ihr Frosch


PS:
Da fällt mir noch was ein zur selben 'Location', und irgendwie will ich mich jetzt auch ein bisschen echauffieren.
Ja, zum 750. Berlin-Jubiläum - das war '87 - ging so Einiges ab...
Maffay war z.B. dort, und alle waren scharf drauf, Schnulzen-Peter LIVE zu erleben, was sich mancher u.U. bis zum Sechzigfachen des regulären Eintrittspreises (einer bot ein Moped Simson SR80) kosten ließ.
Echter Wahnsinn für (damalige) Osteinkommen!

Jedenfalls war Lafontaine (warum der auch immer bei uns war) damals mit seinem Gefolge für etwa 20 Minuten mit dabei und hat (wahrscheinlich unwissentlich) mindestens 50 DDR-Jugendliche um dieses Konzerterlebnis geprellt, bei dem die begeisterten Zuhörer nach dem ersten Applaus nicht einmal mehr die Arme nach unten fallen lassen konnten. In dieser Enge merkte jeder die Unterwäsche des Hinter'mannes' durch den feinen Zwirn.

Als ich etwas später neben Aurich unter Aufsicht seiner Bodygards pinkeln durfte, wusste ich noch nicht, dass der bestimmt zu dieser Zeit bereits Dosenbier bevorzugte.
Ist auch nicht wichtig, zeigt aber wieder mal, die Welt war und ist ein miefiges Dorf.
Manche Erinnerungen sollte man vergessen, der seelischen Gesundheit wegen.
Andere sind es vielleicht (?) Wert, weitererzählt zu werden, auch wenn das Postskriptum fast mehr Zeilen verschlingt als der ganze reguläre Text...

Montag, 4. April 2011

Frühlingsspaziergang



Manchmal sollte man den ganzen Mist um einen herum einfach mal vergessen und (ausnahmsweise) an schöne Dinge denken, oder?
Den Knospenknall jedenfalls kann man nur erleben, wenn man durch die Botanik tigert. Dabei muss man ja nicht unbedingt bis hin zu den gerade aufblühenden Japanischen Kirschbäumen fahren (Nein, dieses Thema möchte ich jetzt nicht vertiefen!).

Auch hierzulande kann man in den Frühling eintauchen bis aufs Hummelniveau, was ja bei über 20°C am Wochenende überhaupt kein Problem war.



Neben dem ganzen Erblühen um uns rum warten wir auch auf die Wiedergeburt der Kiste. Irgend jemand meinte, ab April könnte es wieder was werden.
Warten wir also doch noch die ein, zwei Tage ab...

Genießen Sie solange das Aprilwetter
Ihr erwartungsvoller Frosch

PS:
Mein Tümpel belebt sich langsam wieder. Natürlich sind die Molche schon seit fast drei Wochen drin. Am Freitag kamen aber die ersten dunklen Frösche (so um die zehn), Sonnabend waren es abends etwa 25, 30 Schwarze. Am Sonntag habe ich die ersten grünen Teichbewohner angetroffen. Ein kupferfarbener Frosch ist jetzt auch dabei.
Meine Einladung vor knapp einem Jahr (globale Erwärmung und so) wurde also angenommen...