Montag, 6. Februar 2012

Da wird ja der Hund in der Pfanne verrückt!

Wenn bei minus achtzehn Grad Celsius der schottische Paketbote klingelt, ist es überhaupt nicht verwunderlich, wenn fast* die ganze Lieferung trübe aussieht.
Von trüben Aussichten würde ich hier aber keinesfalls sprechen wollen.
Das sind doch alles die feinen Bestandteile der Aromenvielfalt, des exklusiven Geschmackes und des Geruchs, der später im handwarmen Glas garantiert wieder an die Umgebung, besonders an/in die Schnüffelnase, abgesondert wird.



Minus achtzehn Grad können also auch Vorfreude bedeuten!
Und jetzt versteht sogar der Laie, was mit Kühlfilterung gemeint, also bezweckt wäre.

Lasst bloß das ganze Zeug drin!

Dafür könnten dann sogar Hinz und Kunz und Talisker endlich mal den Farbstoff weglassen. Der ist nämlich so wichtig, wie die borstenhaarige Warze an Frau Untriesers Kinn. Das hat aber schon beim Whisky-Herbst der Classic-Malt-Vertreter nicht richtig verstanden.

Der Markt ist seit Jahren schon in Bewegung geraten, und die zwei, drei großen Getränkemultis sollen nun mal kapieren, dass es neben den Whisky-Cola-Trinkern und den Otramis ('On-the-rocks-Amis') noch die Schnüffelsäufer gibt!
Sorry, falls ich jemanden vergessen habe sollte, zu erwähnen.

Themenwechsel.
Heute ist die Queen sechzig Jahre im 'Amt'. Unsereiner hätte da bestimmt schon 'ne Rente, oder? Schön jedenfalls, wenn die Arbeit Bedürfnis ist. Von solchen Leuten hatten schon Ulbricht & Co. ewig geträumt.

So, Saufen, Feiern und...
Jetzt kommt was weniger Schönes. Heute ist nämlich auch der Welttag, der sich gegen die Beschneidung beim Mädchen richtet.
Haben Sie schon mal darüber nachgedacht, was da geschnippelt wird?!
Und es ist auch nicht wie bei uns beim Zahnarzt. Es ist eher wie in der unaufgeräumten Werkstatt, in der man sich am öligen Blech verletzt und sich dazu noch 'nen rostigen Nagel eintritt. Hygienestandards spielen erwartungsgemäß hier nur eine untergeordnete Rolle.
Keine Ahnung, wozu das überhaupt gut sein soll, oder ursprünglich gut gewesen sein soll. Auf jeden Fall soll es sehr weh tun und auch noch, wenn alles längst vernarbt ist...
Manche sterben sogar.

Die männliche Beschneidung leuchtet mir ja noch irgendwie ein, theoretisch jedenfalls, wenn ich über Wüste und fehlende Bademöglichkeiten nachdenke. Das ist natürlich bei mir im Tümpel nicht relevant.
Überhaupt nicht!

Verstümmelung sollte meines Erachtens stets freiwillig sein. Immer und überall.
Mögen Sie Froschschenkel?



Ich tauche lieber ab!
Ihr Frosch

PS:
Sehen wir uns am Wochenende in der Kiste?
...dachte ich schon!

*Ausgerechnet der Balvenie Double Wood 12 y.o. (mit nur 40 Vol.-%) war nicht trübe. Dem Etikett ist aber diesbezüglich nichts zu entnehmen, aber ich glaube die würden höchstens 'Non chill-filtered' raufschreiben, wenn es denn so wäre...
Beim Farbstoff ist es etwas anderes. Hier besteht Deklarationspflicht. Bruichladdich z.B. wirbt mit beiden:
'we neither chill-filter to clarify, nor add colouring to the whisky'.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

François Truffaut ist heute 80 geworden, wie mir gerade das Google-Bild verraten hat.
Ein interessanter Tag also.
Vielen Dank für die Lehrstunde in Sachen Whisky und Frost.

Ihr Jimm Biehm

Anonym hat gesagt…

Irgendwie ist es nicht opportun, über Alkohol zu schreiben, jedenfalls nicht im positiven Sinne. Ich denke allerdings, langsam ist es Zeit etwas umzudenken. Man sollte auch versuchen, die Komabrigaden von den Luxustrinkern abzugrenzen. Und natürlich geht es nicht nur ums Geld, sondern auch ums Alter. Klar doch, denn auch Jugendliche kaufen sich ihre Umdrehungen u.U. an der Tankstelle für relativ teures Geld.
Genuss bedeutet jedenfalls kosten, schmecken, sich austauschen über Geschmack und Gewohnheiten, auch das Vorzeigen und sogar Kongresse, Fachmessen, Publikationen.
Es geht also nicht ums 'Hinter-die-Binde-Kippen'.
Auch, wenn das mal sein muss, darüber ist dann wirklich nicht positiv zu schreiben.
Lassen Sie uns Erwachsene aber weiterhin verschiedenen Genüsse ganz UN-heimlich loben.

Einer, der [noch] nicht genannt sein möchte