Mittwoch, 28. März 2012

Jetzt geht's rapide bergab

Ich hüpfe in den Saal, Ausschau haltend, welche Bierschlange am kürzesten ist und im selben Moment bohrt sich ein durchdringlicher, hoher, kreischender Schmerz in meine beiden Trommelfelle, der mich zu sofortiger Umkehr zwingt und mit immer noch zugehaltenen Ohren (Auch Frösche haben Ohren!) ein Tütchen Ohrstöpsel kaufen lässt. Das war fast so etwas wie ein Coming out.
Immerhin habe ich das Tütchen nicht geöffnet und mich auch sonst davon distanziert, denn nach Sólstafir aus Reykjavík waren (meist) diese akustischen Spitzen passé.
Die singenden Holländer von Heidevolk machten archaisch anmutende Ansagen, tief und bassvoll ins Mikro gebrüllt, ehe piepsender Gesang über das Parkett waberte und so weiter, und so weiter.





Kurz gesagt, bis 22:30 Uhr hätte man auch mit Diarrhoe auf dem Klo sitzen können. Was nämlich dahin und bis dahin durch die Wände drang, war genug.

Aber dann begann der Abend!
Eluveitie aus der Schweiz, vor vier Jahren selbst noch die 20-Minuten-Eröffnungs-Band, zelebrierte volle anderthalb Stunden Celtic Metal.



Mein Froschschweiß wurde von dem Haargewirbel meiner Nachbarin geradezu weggepustet, was durchaus sehr angenehm war. Aber auch so war die Luft sehr bewegt. Sogar die Hosenbeine flatterten im Schalldruck der Boxen.

Aber sagen Sie mal, warum ist denn die Pagan-Gemeinde in Berlin nur so winzig?!

Ja, ich weiß es auch nicht.
Na gut, man sieht sich
Ihr Frosch

Montag, 26. März 2012

Familienausflug nach Berlin

Am letzten Sonnabend war es wieder einmal so weit. Ein richtiger Vier-Sterne-Abend: Jürgen Kerth kam in die Kiste, von den etwa fünfzig anwesenden Blues-Fans lang erwartet.



Er brachte wohl gleich seine Familie mit. Sohn Stefan spielte den Bass und seine Frau kam als Schlachtenbummlerin mit. Vielleicht war es aber auch nur eine Bekannte. Wir kamen diesmal jedenfalls nicht ins Gespräch miteinander.

Unbestrittener Ehrengast in dieser eher intimen Runde war Reinhard Fißler - richtiges DDR-Rock-Urgestein.

Kerths Blues zwang zum Tanzen - allein oder gepaart - und zum Zuhören.
Liebe und Sehnsucht (Logisch!), aber auch Gewalt gegen Kinder, waren seine Themen. Es war schön, sich zu freuen, dann wieder betroffen zu sein und dazu Gambrinus zu trinken (Man kann ja nicht alles haben!).

Ganz am Rande fragte mich Fred nach meinen Wünschen für den Sommer.
Nun, was soll ich Ihnen sagen?
Ich habe mir Mr. Eric Burdon gewünscht.
Vielleicht gehen ja auch solch alte Wünsche irgendwann doch in Erfüllung...

Eins noch, ehe ich mich an meinem heutigen freien Tag in meinen Teich stürze und die Frühlingssonne genieße: Nein, Jürgen Kerth hatte diesmal nicht sein Streifenhörnchen-Jacket an.
So zivil hatte ich ihn bisher auch noch nie gesehen.
Ich vermute jedenfalls, dass diese wichtige Information meine Kollegen ganz bestimmt wissen wollten.
Nun denn!

Bis später also!
Ihr Frosch

Sonntag, 11. März 2012

Mittelalter trifft Irish folk

Es musst erst das siebte Festival sein, ehe mir klar wurde, dass Pipes & Whistles nicht unbedingt mit Military Tattoo zu tun haben muss...

Fünf Bands waren angekündigt, die ordentlich Stimmung versprachen. La Marotte entführte ins Mittelalter, Shei zirpte in den Umbaupausen ihre Balladen und Liebeslieder, Clover brachte Pubfeeling mit, Adivarius präsentierte alte Musik mit alten Instrumenten, ehe der lang ersehnte Auftritt von Flammenrausch stattfand.

Wer nicht zur Toilette musste, wer nicht unbedingt zum Biertresen musste, und wer auch nicht die allerjüngste Festivalteilnehmerin in den Schlaf wiegen musste, ging hinaus in die laue Vorfrühlingsluft.



Danach konnte man bei den Cobblestones noch ordentlich mit dem Guinnessbecher winken.

Und, nun ja, da mag der Hunger daran Schuld gewesen sein oder die Müdigkeit, oder auswärtige Termine, aber wer Nobody Knows waren, haben wir an diesem schönen Abend nicht mehr erfahren.
Vielleicht beim nächsten Mal...

Jetzt könnte eigentlich der Frühling kommen, finden Sie nicht?
Ihr Frosch

Sonntag, 4. März 2012

So ein Mist! Nichts zu meckern!

Der letzte Freitag in der Kiste war ausgesprochen schön. Pünktlich, zehn Minuten nach Vorgabe, begann(en) Larkin mit der Musik. Es ging durch Irland, durch Schottland und durch gruselige Gruften und Gräber.
...und wir haben immer noch Muskelkater vom Hampeln und Tanzen.

Unsere Dresdener Freunde kauften spontan die neue CD und ließen sich natürlich auch gleich das Cover signieren. Das war ja auch gar nicht schwer in dem familiären Ambiente, das die Kiste stets bietet.



Verschwitzt, zufrieden und abgekämpft gingen wir nach gut drei Stunden nach Hause, den Abend ganz passend mit einem winzigen Single Malt krönend.

Vielen Dank an Larkin und die Kistencrew um Fred.
Und natürlich bis zum nächsten Mal!

Ist ja auch irgendwie blöd, wenn man nichts zu meckern hat!
Ihr Frosch