Montag, 21. Februar 2011

Gerade erst im Kommunikationszeitalter angekommen und schon einen Schritt weiter...

Oh ja! Wir erwarten, dass uns Meldungen vom anderen Ende der Welt in Windeseile erreichen - also schneller noch als der Wind.
Wir erwarten, dass wir - von wo auch immer - mit unserem bunten Kasperhandy telefonieren können: Beim Pilzesuchen schnell mal Tante Friedel fragen, ob man braungefleckte Pilze noch essen kann, oder LIVE aus der Kaufhalle zu Hause nachfragen, ob die Milch vielleicht doch lieber weniger Fett haben sollte, die man mitzubringen gedenkt.



Vergessen sind die Zeiten, als man von der Leninallee bis zur Warschauer latschen musste, um eine funktionierende Telefonzelle zu finden, von der man 'n Stückchen weiter, zum Ostkreuz nämlich, anrufen konnte...

Apropos Zelle. Fällt Ihnen da was ein?!
Man war in der alten Zeit noch nicht bereit, ungeniert alle intimen Nuancen des Gesprächs lauthals in der S-Bahn oder im Café zu verbreiten. Man ging (freiwillig) in die Zelle, schloss die Tür und ließ nur den mithören, der dafür seine Technik bemühte.
Der hört natürlich heute immer noch mit, aber mit ihm z.B. noch abertausende andere im selben Abteil.
Aber quatschen Sie ruhig, was Sie wollen, und grüßen Sie von mir aus auch den geilen Peter oder Trudchen mit der unreinen Haut oder Dr. med. Reimer, Ihren Proktologen!

Bleiben wir beim letzten Stichwort.
Wir kommunizieren eigentlich wie die Idioten!
Mit der ganzen neuen Technik bleibt nur leider die humane Komponente auf der Strecke. Nicht nur ein bisschen, sondern völlig.
Man hört Weltnachrichten im Autoradio und zeigt den Spurwechsel höchstens noch mit einem herablassenden Grinsen an.
Türen aufhalten im Einkaufszentrum? Gehen die nicht automatisch auf?

Aber dass man im engen Umkleideraum der Fitnessanstalt den nackten Hintern vom Nebenmann an die Wange gedrückt bekommt, während man sich die Schuhe zubindet, ohne dass dieser zuvor gegrüßt hat, das ist doch wirklich die Höhe!

Immer wieder denke ich mir, dass es Frösche einfach besser haben!
Wir müssen nicht immer COOL wirken.

Haben Sie trotzdem eine schöne Woche!
Ihr Frosch

15 Jahre...

...ist es her. Und statt gezeigter Traurigkeit haben wir diesmal gemacht, was Du garantiert gerne mit uns getan hättest.
Wir waren im Pub mit Freunden und haben an Dich gedacht und haben auch in Gedanken mit Dir einen besonderen Whisky probiert.
Ich glaube, der hätte Dir geschmeckt.



Und trotzdem!
Auch wenn man fröhlich ist, kann man 'ne ganze Menge Traurigkeit empfinden.

Freitag, 11. Februar 2011

Urlaubszeit in Zinnowitz und die bescheuerte Angewohnheit, blöde Nummern zu verwenden

Urlaub!
Der glücksgefärbte Ausruf des gebeutelten Werktätigen, denken Sie.
Nee, HIER ist Urlaubszeit - der Smutje hat zu...
Das ist zwar wirklich ärgerlich, mögen wir doch die dortige Küche besonders gern, aber es gibt auch noch andere Lokalitäten, in denen man ganz gut essen kann.
Und man isst mehr, viel mehr, als vielleicht gut ist, Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren hin und her diskutiert.
Jede Mahlzeit erfordert dann einen leckeren Sanddornlikör zur besseren Verdauung.
Könn'se glauben!



Nun ja, heute habe ich mir jedenfalls ein herzhaftes Rotbarschfilet mit warmen Specksalat genehmigt, und hin und wieder habe ich möglichst unauffällig zum Nachbartisch gelugt.
Die dort haben die Neun und die Siebenundzwanzig gegessen. Zum Nachtisch gab's dann die Hundertneunzehn.
Ob das eine Alternative zum Sanddornlikör sein kann?
Glauben Sie das nicht!

Ahoi sagt Ihnen
Ihr satter Frosch

PS:
Manchmal sind Nummern gar nicht so schlecht. Nummerierung schafft Eindeutigkeit und Ordnung!
Aber "Einen Espresso bitte." klingt in meinen Ohren einfach besser als "Die Hundertneunundneunzig!".
...und das nicht nur wegen des winzigen Wörtchens mit dem doppelten T.

Danke jedenfalls an Alex und Felix.
Hoffentlich hat auch alles so geklappt, wie es sollte.
Ich genieße weiter den stürmischen Seewind und sammle Strandgut, wenn es hier schon keinen richtigen Winter gibt.
:-)

Mittwoch, 9. Februar 2011

Richtiges Männerzeug!

Was hat ein Frosch im Winter groß zu berichten?
Nichts!
Na ja, jedenfalls nichts Wichtiges.
Oder nichts RICHTIG Wichtiges.

Das ist wie bei den Tagesthemen oder vergleichbaren Informationsangeboten (heißt das nicht sogar 'Infotainment'?). Da drängen (?) sich Informationsbröckchen in die Weltnachrichten, die so wichtig sind, dass sie fast schon in der Bedeutung mit dem Knospenknall in 17309 Jatznick oder 13353 Berlin konkurrieren können.
Gut, bis dahin ist ja (hoffentlich) noch etwas Zeit.

Bleiben wir bei den völlig unwichtigen Dingen.
Stellen Sie sich vor, Sie verkosten im Pub ein paar erstklassige Tropfen. Dann meinen Sie, den einen und/oder anderen sich besorgen zu müssen. Man recherchiert im Internet, wenn man nicht gleich den besonderen (sortierten) Laden um die Ecke hat. Man findet dann vielleicht das gesuchte Etwas und durchlebt mit so manchem Experten und Fachmann die Verkostung erneut. Spüren Sie den Hauch Vanille, den...die...das..., den intensiven Abgang, diese Explosion scharfer Peperoni?
"Genau", werden Sie sagen, "Die Destiller's Edition ist also gemeint".

Und da haben Sie Recht!
(Wegen dieser unverhohlenen Werbung werde ich jetzt wahrscheinlich eine große Kiste gratis geliefert bekommen.)



Und bei dieser erneuten Verkostung im heimatlichen Teich haben Sie die geliebte Lieblingsfröschin neben sich. Sie reicht Ihnen auch ihr Schnupperglas und meint dazu, dass sie dem Tropfen wirklich jede Chance gegeben hätte...

Dann wissen Sie jedenfalls, das ist wieder so'n Ding wie Fußball, Tabledance oder Briefmarkensammeln. Etwas für richtige Männer eben!

Männer, da müssen wir einfach durch!
Man kann aber zu diesem edlen Tropfen durchaus auch etwas gemeinsam tun: Zartbitterschokolade naschen.
Und kuscheln kann man auch noch!

Und wenn sich jetzt nicht Susan wegen des Whiskys beschwert, Angie mir nicht den Fußball an die Rübe schießt, und Harald mir kein Ohr abbeißt, bezüglich irgendwelcher Zacken und Zähne, kann ich mich ja jetzt von Ihnen verabschieden.

Darauf, dass manchmal auch die ganz unwichtigen Dinge schön sein können!
Ihr Frosch