Freitag, 16. August 2013

Dornischer Eintopf
und gewisse Selbsterkenntnisse

Der GOT-Hype macht vor gar nichts halt. Selbst Kochbücher, die die Rezepte der kulinarischen Besonderheiten der Sieben Königslande und Freien Städte beschreiben, sind bereits verfügbar. Es gibt Spiele und (zum Glück) auch Brettspiele, Comics, Kalender, Tassen und T-Shirts, Krimskrams und Blicke hinter die Kulissen, Reiseberichte der Filmteams, Landkarten, Stammbäume und und und.

Natürlich ist es schön, in die Fantasiewelt Westeros' und anderer Landstriche einzutauchen. Es ist ja nur Fantasie, auch wenn Köpfe rollen und der Eine oder Andere etwas Haut lässt.
Manche warten auf die neuen Episoden der dritten Staffel, andere auf den fünften englischen, bzw. elften ins Deutsche übersetzten Band.
Die Alternative? Nachrichtensendungen: Die oder das Schlachten in Ägypten zum Beispiel (Syrien wird ja schon seit geraumer Zeit kaum noch erwähnt). Man kennt kaum die Ziele der antagonistischen Gruppierungen, diskutiert oder definiert den Begriff Demokratie auf neue Art und Weise und schaltet ab, wenn es zu brutal wird.
Oder man lässt an, weil ja danach noch der Wetterbericht kommt...

Fantasie- und reale Welt sind also gleichermaßen realistisch oder wenigstens irgendwie realistisch, zeigt sich doch, dass die Menschheit (diesmal ganz global gemeint) weder im richtigen Leben, noch in der Fantasiewelt irgendwas dazugelernt hat. Seit tausenden von Jahren gibt es stets wiederkehrend die gleichen Intrigen, Verrat, Brutalität, Dummheit, Stolz bis in den Tod, Katzbuckeln, Drang nach Macht über andere, Egoismus, Eide und gebrochene Eide, Eitelkeit usw. usf.
...hier könnte man ja eigentlich gleich ein ganzes Wörterbuch abdrucken.

Wäre das nicht vielleicht sogar ein Beweis für eine universelle, übergeordnete Macht?!
Es gibt offensichtlich keine Evolution des Bewusstseins, und damit muss doch eine Schöpfung den Ursprung gebracht haben, egal ob R'hollor oder einer der Sieben, der Ertrunkene Gott oder sonstwer die Hand im Spiel gehabt hatte.
Und damit könnte man sowieso auch gleich verneinen, dass es im Bewusstsein überhaupt jemals ein winziges Stück voran gehen kann. Der Traum von sozialistischen Persönlichkeiten ist ja schon länger ausgeträumt. Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe sind aber auch nicht völlig verschwunden, sondern scheinbar wie eh und je anteilig ganz fest verwurzelt. Es gab und gibt also zu beliebigen Zeiten und in beliebigen Gesellschaftsformen einen festen Anteil bestimmter (definierter) Personengruppen - so auch beispielsweise sog. 'Samariter' oder auch die Gruppe, die stets mit sieben Prozent vertreten ist.

Ja, was fange ich mit dieser tiefgreifenden Erkenntnis nun an?
Ich werde wohl erst einmal einen echten Dornischen Eintopf kochen, schön scharf und nicht zu fein geschnippelt, weiter über das soeben Festgestellte nachdenken, dazu einem guten Whisky wenigstens auf das Etikett gucken, vielleicht sogar davon probieren und einen ganz langen Seufzer ausstoßen.



"Ach jaaaa."
Ihr noch nicht ganz geläuterter Frosch

PS:
Übrigens lohnt es sich bestimmt, die Tunika überzuziehen, den Schwertgürtel anzulegen und zum Mittelalter- & Fantasy-Fest zu gehen:
Sonnabend, 17.08.2013, Alt Hellersdorf 29-31, ab elf Uhr .
Bis morgen also, es sei denn, man ist den ganzen Sonnabend mit statistischen Analysen beschäftigt...

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