Dienstag, 30. Oktober 2012

Oidhche Shamhna

Die Vorbereitungen sind in vollem Gange. Zum morgigen Keltischen Winteranfang wird schon Holz zusammengetragen. Die Zutaten für den Glühwein (Tee, Zimt, Biozitronen, Nelken, etwas Zucker, Rotwein und geheime Kräuter) stehen auch schon bereit. Natürlich wird der Lagavulin 16 endlich geöffnet. Immerhin wartet der Karton mit dem zerbrechlichen Inhalt, der wiederum das Lebenswasser (uisge-beatha) enthält, auf das große Aufreißen - angekündigt bereits am siebten August in Napoleons Brauhaus in Leipzig.
Deswegen darf diese Flasche auch nicht ganz alle werden, damit nämlich eine winzige Kostprobe davon irgendwann mal nach Zschorlau mitgenommen werden kann.
Dieser Whisky ist nicht ganz der allerallerbeste aller Heilwässerchen, aber doch schon ein ziemlich guter. Und auf jeden Fall einer mit unheimlich großer Symbolkraft.



Was essen wir am Feuer? Genau, Kürbissuppe(n) und Butterstullen. Na ja, eine Suppe wird eher lieblich schmecken und eine ordentlich Ingwer enthalten. Dazu gibt es geröstete Kürbiskerne und ein paar Spritzer Kürbisöl zur Dekoration.
Dieser Tag (also die Nacht Oidhche Shamhna) fällt nun mit dem hierzulande neumodischen Halloween zusammen, wo verkleidete Gören aus der Nachbarschaft mit Begleitschutz ihrer Eltern grölend nach Süßigkeiten betteln und gleich nach Erhalt oft/meist das ganze (unverrottbare) Bonbonpapier achtlos in den Wind werfen. Da steht also wirklich das Tor zum Totenreich, zur Unterwelt offen. Na gut, Bücken ist gut für unsereiner.
Und diese Terminüberschneidung kann eigentlich nur rein zufällig sein... Doch, doch!

Ich werde mich diesbezüglich aber auch etwas vorbereiten und schon mal eindecken mit Peperoni-Bonbons, Ingwerstückchen, Lakritzschokolade und anderen Leckereien. Die Begleitschutzeltern bekommen, wie jedes Jahr einen Glühwein, falls am Keltischen Winterfeuer noch Platz sein sollte.

Aha, mein Glühwein ist Ihnen zu sauer!?
Die Gören wollen lieber Vollmilchschokolade!?
Etwas kalt ist Ihnen auch noch!?

Wie immer also.
Und ewig grüßt das Murmeltier...
Diesmal aber
Ihr Frosch

Sonntag, 28. Oktober 2012

Speiches Monokel in Hellersdorf

Da kamen sie, die Herren, die ich immerhin partiell 1975 in Merseburg erleben durfte.
Erleben!
Aber das ist eigentlich eine andere Geschichte und hat vielleicht auch mit der Zellteilung in Speiches Monokel und Monokel Kraftblues zu tun. Aber wer will das nun genau wissen?!

Was besonders war, ist, dass Speiches Mitstreiter etwa zweiundfünfzig eigene Fans mitgebracht hatten, denn man sah tatsächlich ca. zweiundfünfzig fremde Gesichter gestern Abend in der Kiste. Fred konnte sich freuen. Wurden erst noch drei Tische zusätzlich aufgestellt, musste man nachher sowieso stehen, um etwas Bühne sehen zu können.
Es war wesentlich voller, als gewohnt.



Monokel legte sich ordentlich ins Zeug, und der Ost-Blues brachte vom ersten Takt Stimmung in das winzige Etablissement. So gab es auch bis kurz vor halb zwölf zwei Zugabeblöcke. Na klar!

Mein Froschwissen wurde auch erweitert. Speiche war der Bassist, der die ganze Zeit keinen Mucks sagte, und nicht wie ich dachte, der Sänger. Na macht ja nichts!

Schönen Sonntag!
Ihr Frosch

Donnerstag, 25. Oktober 2012

Absolut festgewachsen

Ja, festgewachsen am S-Bahnhof Kaulsdorf!

Ich kam gerade von Paulis Tümpel - nochmals ALLES GUTE ZUM GEBURTSTAG! - etwas Bier intus, etwas Bowmore intus, und stand an der Haltestelle des 399-er am S-Bahnhof.

Als der 164-er kam, dachte ich an Bluewater im Kaulsdorfer Busch, eine mir bis jetzt völlig unbekannte Kneipe bei den Kaulsdorfer Seen - und eigentlich sollte mir hier jeder See, jeder Tümpel, jede Lokalität bekannt sein...



Ich dachte so bei mir, "Bluewater spielen bestimmt noch 'ne Stunde", und konnte mich dennoch überhaupt nicht rühren um einfach den 164-er, der sich ja von zu Hause mehr und mehr entfernen sollte, zu besteigen.

Festgewurzelt!
Festgewachsen im täglichen Einerlei, unfähig die Schranke des Unüblichen zu übersteigen. Na, ich bin mir ja einer!

Jetzt, da ich weiß, was für Einer ich bin, wird mir das aber bestimmt nicht nochmal passieren. Ich gelobe, fortan spontaner zu sein, auch wenn mir die Blase drückt!

Bitte seien Sie nachsichtig mit Ihrem Urteil und glauben Sie mir.
Auf jeden Fall werde ich ab sofort auch die Termine im Kaulsdorfer Busch verfolgen.

Aber seien auch Sie ab jetzt etwas spontaner!
Ihr Frosch

Herbstsonne

Die Sonne guckt manchmal vom Himmel - so zu den Oktobertagen 20./21.10. mit über 20 °C - manchmal guckt sie aber auch aus dem Suppentopf...
Ich meine das natürlich BILDLICH.

Jedenfalls sei allen Wanderern, Radfahrern, sonstigen Besuchern und Interessierten empfohlen, neben der obligatorischen Seenrundfahrt mit dem fast lautlosen Elektrokahn auf dem Schermützelsee, unbedingt die Bollersdorfer Höhen zu erklimmen, um evtl. beim Fischer (der heißt nur so) hineinzuschauen.



Natürlich gibt es die normalen Gerichte, aber wie wäre es z.B. mit einer klaren Ingwersuppe? Die Rühreier zum Frühstück sind gezogen, nicht gerührt, ganz genau wie zu Hause, und überhaupt...

Guten Appetit!
Ihr Frosch

Samstag, 13. Oktober 2012

Kurz und gut!

Die Kiste hatte sich richtig fein gemacht. Der Kinosaal war zum bequemen Ausruhen geöffnet, nebst Großbildleinwandübertragung LIVE aus dem Nebenraum, aber vielleicht hätten die Tische und Bänke dort sogar stehen bleiben können...

Jedenfalls erlebten in der Kiste etwa einhundert Gäste das Pretty-Things-Konzert - einen sauberen, schnörkellosen und lauten Beat, der einen vom ersten Takt an in die Sechziger zurückversetzte (Na ja, damals war ich ja für Beatclub & Co. eigentlich noch zu klein...).
Es war schon ziemlich Klasse und auch etwas anachronistisch, zwei am Ende Ihres siebten Lebensjahrzehnts zuzuhören, die die Post abgehen ließen, wie wildgewordene Handfeger (Bezeichnung meines Großvaters für die Langhaarigen in den Sechzigern). Ich hätte wenigstens die Mundi einstecken sollen!
Am Rande berichtete Wolfram Bodag vom Schöneicher Konzert der Pretty Things mit Engerling und Arthur Brown, also dem 'Hammer', den ich vor etwa zwei Jahren leider irgendwie verpasst hatte.
Fans, die die Band bereits seit 1967 live kannten, schwärmten von allen möglichen Events. Ich hatte leider die Knipskiste vergessen. Schade, aber immerhin ein Foto des Bandlogos vom Schlagzeug kam per MMS und die EP der Pretty Things, auf der wir wenigstens alle fünf Unterschriften zusammentrugen, sehen Sie hier:



Ich freute mich jedenfalls, dass erst nach ca. 70 Minuten die verdiente Pause kam. Nur leider fingen die Roadies bereits an, abzubauen. Finito!
Das war mir etwas schnell, ohne Chance, 'Zugabe' zu rufen, ohne ordentliche Verabschiedung... Hat das Asthmaspray zwischen den Titeln nicht ausgereicht, einen längeren Atem zu haben?

Trotzdem war es schön, und es gab auch schon kürzere, viel teurere Konzerte: Marilyn Manson im Velodrom, Eric Burdon in Freiberg...
Nachträglich also einen schönen Gruß nach London zu den Pretty Things. Vielleicht kommt Ihr ja wieder einmal in die Kiste (oder Parkbühne).

Bis dahin also!
Ihr Frosch

Besetzung beim Kistenkonzert:
Phil May (Gesang, Tamburin, Kastanietten)
Dick Taylor (Gitarre, Gesang)
Frank Holland (Gitarre, Gesang, Mundharmonika)
Jack Greenwood (Schlagzeug)
George Woosey (Bass, Gesang)

Samstag, 6. Oktober 2012

The Pretty Things

Immer, wenn ich 'ne Band hören kann, die schon in meinem alten, zerfledderten Rocklexikon (aus der ersten Hälfte der Siebziger) ausführlich beschrieben wird, und die vielleicht sogar auf meinem alten Lieblingsband 16 zu hören ist, überkommt mich dieses besondere Kribbeln. Es ist mehr als Gänsehaut.
Jedenfalls mischt sich Vorfreude mit der unsteten Suche nach allem Hörbaren ...und auch mit Blick auf Youtubes Repertoire - zur Vorbereitung und Einstimmung gewissermaßen.



Und so muss ich unserem angekündigten Besuch aus den Bergen, also aus Eibenstock, auch gleich erklären, dass der Freitagabend nun komplett verplant ist.
Nix Friedrichshain!
Nix Fernsehturm!
Wir gehen in die Kiste, und da ich mir überhaupt nicht vorstellen kann, wie hier Tausende hineinpassen sollen (320 war wohl mal das Maximum bei Gysi und auch bei "Beatles treffen Stones"), werde ich sicherheitshalber die Karten im Vorverkauf besorgen.
Tut mir leid, Fred, dass Euch dann je Karte vier Euro perdu gehen, aber beim Getränkekauf kann man das ja mit etwas mehr Trinkgeld ausgleichen, oder?

Ich bin gespannt, wer noch so alles von den Mittfünfzigern mitgehen wird, aber wenn ich schon mitten in der Woche zur Kiste latsche, muss es sich auch lohnen.
Sagt also schon mal Bescheid, für wen ich alles Karten mitbringen soll.

Also dann!
Euer, bzw. Ihr fleißiger Frosch