Sonntag, 29. März 2015

...weit weg in die Provinz

"...der schenkt dem Bubi jeden Tag 'ne Rolle Drops."
Nee, wir waren zwar zum Blues, aber nicht bei Molls Bubi im neuen Zuhause, und Dropse wollten wir uns auch nicht abholen.


Diesmal gab es die BLAUE STUNDE in Kremmen...
Die 9. Kremmener Bluesnacht fand dort im Scheunenviertel statt - eine sehr passende Lokalität. Neun Bands bespielten neun Scheunen, aber wir waren ganz auf BLAU fixiert, als Gäste von Bluewater nämlich.

Und so war auch dortselbst die Musikantenscheune ganz in blau gehalten.
Und dermaßen bläulich illuminiert entführte uns Jenny mit ihrer Band in einen sehr bluesigen Abend.




Es gab Bier (die Gläser nicht so voll, wie die, die der Band serviert wurden), es gab Burger und Würstchen, sogar schmackhaften Kaffee. Deswegen waren wir aber nicht so weit weg vom Tümpel.

Doch der allererste Eindruck war, "Mann, sitzen denn die meisten Gäste in der falschen Scheune?".
Aber mit dem "Einmarsch" von Bluewater bemerkte man schon erstes erwartungsvolles Zucken beim Publikum.
Die volle Begeisterung schlug dann dermaßen schnell auf dieses zuerst eher sehr seriös anmutende Publikum über, dass deren Liebe zum Blues überhaupt nicht mehr zu übersehen war.
...auch hier kamen also Fans u.U. von weit her.

Wir wollten schöne Musik hören und sehen und ordentlich hopsen. Und das gelang auch unheimlich gut auf der sehr schnell bevölkerten Tanzfläche - Auge in Auge mit der Band.

War das ein schöner Abend!

Am Karfreitag schaffen wir es wohl eher nicht zu Bluewater.
Familienostern.
Aber man weiß ja nie...
Ihr erwartungsvoller Frosch

PS:
Ein Fan neben einem blau leuchtenden Partytischchen meinte, dass er dermaßen berauscht von der Musik sei, dass er eigentlich vermute, dass Jenny irgendwann ihren Nachnamen geändert haben müsse... Tja.

Sonntag, 22. März 2015

Karaoke in Hellersdorf?

Shawue kam in die Hellersdorfer Kiste, und ein oller Frosch hatte Gäste aus Dresden und per Facebook beim Kistenteam reservierte Karten.
Und dortselbst lud nun die alte "Fregatte" auf eine Reise durch oder um die Welt ein, die alle ohne Vorbehalt freudig begleiten wollten.

Aber irgendwie schien uns der Seegang zu schwer, oder die angelaufenen Orte interessierten zu wenig, so dass Menschen und Frösche zur Pause kurz nachdachten, von Bord zu gehen und den Abend irgendwie anders abzuschließen.



Es lag wohl etwas am "Karaoke". Nicht Karaoke im eigentlichen Sinne. Nein, nur wir hörten ständig Instrumente spielen, die überhaupt nicht zu sehen waren...
Jeder der vier stehenden Spielleute hatte einen ganzen "Werkzeugkoffer" zu Füßen, welchem ab und an per Fußtritt ganz neue (oder auch gerade aufgezeichnete) Geräusche zusätzlich zur gespielten Musik entlockt wurden.
...und diese Gemengelage erinnerte unsereinen mehr an olle Oldfields Hitindustrie.

Die Entscheidung, das Bier, den Wein oder Kaffee doch noch in Ruhe auszutrinken, war dann aber doch richtig, denn mit dem auffrischenden Wind sprangen dann noch einige Funken auf das Publikum über, so dass viel mehr getanzt wurde und auch weder dominante Instrumente (Die Geige tat schon manchmal den Froschohren weh! Laut! Ungewohnte Tonlage.), noch "Geistermusik" die Stimmung störten.

Man muss nicht nur immer zu Musikern gehen, die man bereits kennt! Aber wenn man Neues kennen lernt, braucht man hin und wieder doch etwas mehr Lockerheit, Leichtigkeit oder Toleranz für einen schönen und gelungenen Abend, der natürlich nicht nur von den Interpreten abhängt, aber üblicherweise doch von diesen stark geprägt wird.

Mein alter Satz, "Egal, wer in der Kiste spielt, da macht jede Musike Spaß!" sollte eventuell neu überdacht werden und bedarf vielleicht einer kleinen Korrektur, aber selbst bei Monokel oder Engerling musste mancher bekanntermaßen von dort schon eher loshopsen...

Insofern hat Shawue ja beste Referenzen erhalten.

Mit noch einem winzigen Hauch der Wicked Wendy in der Nase (Das ist eine Insiderinformation.) wünsche ich Ihnen eine schöne Woche!
Ihr Frosch



Donnerstag, 12. März 2015

Da wird's mir aber bunt!

Der Klempner meines Vertrauens hatte sich für heute angemeldet, um wie jedes Jahr einen Blick auf die Heizungsanlage zu werfen. Die Emissionswerte müssen ja schließlich eingehalten werden, und zum neuen Brenner gehört dann eben auch die Revision.

Nachdem er mir erklärt hat, wie ich das verloren gegangene Wasser nachzufüllen habe, kam er zum ganz wichtigen Thema, nämlich der Besonderheit der verschiedenen Berufe.

"Weeßte Mann, wieso die Ärzte, also insbesondere die Kardiologen, uns so gottgleich erscheinen?
Weeßt schon, Götter in Weiß und so."

"Na ja. Also..."

"Nu kieck doch mal: wenn so'n Herzdoktor erst mal Hand anlegt, denn jeht dit dem Patienten meist schon ziemlich mies. Und wenna nich gleich wegstirbt, also der Patient, denn kanna doch nur noch den Arzt anbeten und ewich dankbar sein. Oda?!"

"Hmm. Ja... Klar. Verstehe."

"Jut, aber weeßte ooch wat ick hier eijentlich mache?
Ick bin nur nich so'ne laute Person und tröte inne janze Welt rum, wehn ick so allet dit Leben rette oda vo' janz schlimme Krankheiten bewahre."

"..."

"Wieso kieckst'n so ulkig? Gloobste nich?!
Pass uff! Wenn unsaeena irjend een Rohr schlampich verlegt, watt passiert denn?
Jenau, Wasser oda andre Plempe suppt langsam raus!"

"Ja, aber..."

"Na, warte mal!
Det mit dem Wassa merkste kaum, aba trotzdem macht dit de Wände nass, janz  l_a_n_g_s_a_m  und der Aspajillus blüht schwarz wie die Nacht vor sich hin.
Muss ooch nich imma schwarz sein, der Pilz.
Manchmal siehste den jahnich.
Trotzdem sensibilisiert der den sensiblen Peter, und die Doktas stochern mit allem möglichen Zeugs und spitzen Dingan in ihm rum, ohne zu wissen, watta wirklich hat."

"Gibt's da keine Tests?"

"Tests, ja?!
Die testen doch hökstens, ob de Spucke basisch iss.
Nee, nee.
Und dit kommt noch ville schlimma. Klein Peterle fährt in'n Urlaub, für zwee Wochen oda so. Und denn?"

"Dann geht's ihm besser?"

"Jenau!
Aber wenna denn wieder nach Hause in sein hübschet Kinderzimma kommt, fällta dot um.
Mausetot.
Finito!
Vastehste?"

"Versteh' ich nicht."

"Na der Schock!
Der kricht 'n anaphylaktischen Schock und aus isset!
Vastehste jetze?"

"Ach so.
Also, Sie sagen mir gerade, dass zwischen einem Kardiologen und 'nem Klempner nur ein marginaler Unterschied in der Verantwortung besteht?"

"Watt soll denn ditte? Marginal!
Ick saare bloß, so'n Dokta soll sich nur 'n juten Klempner suchen. Dit iss allet.
Nächstet Mal kannste aber mal 'n Löffel Kaffä mehr inne Tasse tun! Klar?

"Ähhh, ...selbstverständlich. Klaro!"


Haben wir also wieder etwas zum Nachdenken, und Tante Friedel würde jetzt wahrscheinlich sagen:
"Man kann alt werden wie 'ne Kuh und lernt immer noch dazu!",
und ick freu' mich schon wieder auf's nächste Jahr, wenn wir wieder im Keller stehen werden, um u.a. dem Blau-Brenner zu lauschen...

Alles Gute bei Ihrer Klempnerwahl!
Ihr inzwischen fortgebildeter Frosch


Montag, 9. März 2015

Der Frauentag ist vorbei...

...ohne das wir ihn in diesem Jahr deutlich wahrgenommen hätten. Jedenfalls weniger deutlich als gewöhnlich.

Daran schuld war wohl das sonnige Wochenende. Jeder hatte also eher dieses Wochenende "im Kopf", statt wie sonst eigentlich immer (auf Arbeit oder zu Hause) den Frauen ein einziges Mal im Jahr nette Kleinigkeiten zu offerieren:
   eine stanniolverpackte Praline,
   ein gelbes Blümchen
   oder ein paar Worte: "Ich brühe heute mal den Kaffee".

Na klar, die Nachrichten erinnerten uns schon etwas daran, denn ganz geduldigem Papier hat man passend zum Termin hochpolitisch eine Frauenquote aufdrucken lassen - ab jetzt also gesetzlich verankert.
...über 100 Jahre nach Clara Zetkin.


Nun ja...
Also ich habe schon von allein daran gedacht, aber Fahrradfahren war mir diesmal doch irgendwie lieber. Und wer wollte, konnte sich ja Blumen unterwegs auf der Wiese anschauen...

...und das kann er/sie ja auch immer noch!

Auf bald also!
Ihr nicht so richtig emanzipierter Frosch