Donnerstag, 31. Januar 2013

Das soll ein Tümpel sein?

Überhaupt nicht! Das ist eben die Ostsee.
Obwohl das eigentlich ja auch völlig falsch ist. Von meinem Tümpel aus betrachtet ist die Ostsee die Nordsee, die Nordsee die Westsee, und da, wo die Ostsee sein müsste, befindet sich die Oder. Oder sehen Sie das anders?! Schauen Sie es sich doch mal an bei Googles Landkartendienst.

Jedenfalls lässt unsereiner sich bei plus zehn Grad ordentlich den Wind um die Nase wehen, während Kinder und Enkel den schlafenden Tümpel bewachen und die Katze füttern müssen. Angereichert mit Ostseezuckersand ist der Wind wie ein schmerzliches Hautpeeling, falls man seine Glubschaugen rechtzeitig zumachen kann. Sonst... Ja, sonst tut es da auch noch weh!



Obwohl jede Menge Schnee auf dem Wunschzettel stand, gibt es davon hier nur Reste am Strand. Möwen hopsen drauf rum, Sand weht den letzten Schnee allmählich zu. Trotzdem ist es schön, den Tag mit dem Schwimmbad zu beginnen, ehe man sich am Kaffee labt. Man kann rumlatschen, kann außer der Reihe und vor zwanzig Uhr Rotwein trinken, kann sich im neuen Tarantino ordentlich mit Blut besudeln lassen, fangfrischen (?) Fisch genießen und bei Bedarf auch noch aus einer feinen Auswahl an Whiskies wählen.
Jetz hab' ich es Ihnen also verraten: Wir sind gerade mal kurz in Zinnowitz. Aber nicht nur der Sealord beeindruckte mit seiner Karte, sondern auch der eher hässliche Neubau-Riesenklotz aus Wismut- und FDGB-Zeiten, der sogar Bruichladdichs Second Edition neben Macallans Sherry Oak aufzählt.



Leider ist es so, dass, noch bevor die Sachen wieder richtig trocken sind, wir bereits wieder zu Hause sein müssen. Kurzurlaub würde nicht so heißen, wäre er nicht kurz. Zu kurz!
Und das mit dem Nass ging so: Gestern also kam ein plötzlicher Eisregen von oben (woher sonst!), der innerhalb von nur zehn Sekunden Hosenbeine und Schuhe völlig durchnässte. Beeindruckt und fast gelähmt von der heraufziehenden schwarzen Wand, schaffte ich es gerade noch, die Knipskiste wasserdicht zu verstauen, ehe die Gegend um Peenemünde völlig undurchsichtig wurde.





Unterstrichen durch die Schilder am Wegesrand, fühlte man sich kurzzeitig wirklich wie im Strudel eines englischen Tiefspülbeckens...
Trotzdem gehören Regen und Sonnenschein irgendwie zusammen, und der April ist ja nun auch nicht mehr so weit weg.

Viel Spaß bei Ihren Winterausflügen, und vielleicht kommt ja auch noch mal richtiger Schnee...
Ihr Frosch, gerade noch am Ostseestrand

Sonntag, 27. Januar 2013

KIKOMICLO
(Kistenkonzert mit Clover)

Kann man denn eine ganze Woche ohne Kiste auskommen?
Wir haben's sogar acht Tage geschafft: von Freitag zum Sonnabend der nächsten Woche...
Genau. Das finden Sie nämlich auch bemerkenswert!

Als wir noch auf Clover warteten, machte die Musik aus der Konserve schon mal Lust auf den nächsten Irischen Abend. Larkin wurden bereits auditiv angekündigt.
Aber erst einmal brachten die Berliner das 'Irische' Tanzvolk ordentlich ins Schwitzen und der Schlagzeuger Budi trommelte wie sonst auch im Publikum weiter.



Bei Clover weiß man immer, dass es ein langer Abend wird, der stets mindestens drei volle Tanzstunden garantiert.

Was soll Ich Ihnen lange darüber berichten - gehen Sie doch einfach mal selbst hin. Und bestimmt sehen wir uns dann auch dort. Zu Engerling müssen Sie aber erst mal ganz alleine gehen, an dem Abend haben wir nämlich schon was Anderes vor...

Schönen Sonntag!
Ihr Frosch

Samstag, 19. Januar 2013

Im 38. oder 37. Monokel-Jahr
Wie man's nimmt...

Die Kiste, mitten im Neubaugebiet um den U-Bahnhof Hellersdorf gelegen, hatte wieder Besuch. Meistens Leute aus dem sogenannten 'Siedlungsgebiet'. Wahrscheinlich ist in der Plattensiedlung der Fernsehempfang so gut, so dass man gar nicht aus dem Hause gehen will oder muss...
Keine Ahnung.



Jedenfalls sahen wir nicht nur die Kiste von außen, sondern ließen uns am Eingang sogleich unseren Stempel aufdrücken. Dermaßen abgestempelt warteten wir auf Lefty und Konsorten, die sich, warum auch immer, etwas verspäteten...
Na ja, schon einmal waren wir sehr froh darüber, da wir dadurch den Anschluss nicht verpassten. Und deswegen ist Meckern hier nicht angebracht, zumal wir gut gesättigt sitzen durften. Und wir saßen gut. Gleich an der Bühne.



Dann ging es Knall auf Fall und die Damen am Tisch bemerkten sehr schnell, die Ohrstöpsel vergessen zu haben.
Die drei Mannen mit dem bereits wohl etwas angegriffenen Gehör fanden das Volumen ziemlich gut. Man konnte mit der ganzen Haut mithören. Der Schalldruck erinnerte sogar etwas an das Paganfest 2012, aber zum Glück nur nuanciell (Gibt es das Wort überhaupt?).
Das Monster vom Schilkinsee kam schon relativ zeitig, und bis auf das Böhmische Schwarzbier lief der Rest ganz gut aus dem Hahn.

Die Stimmung war vom ersten Takt an kurz vor dem Siedepunkt, und hin und wieder sprudelte auch überhitzter Dampf durch den kleinen Saal. Harter, lauter, gefühlvoller, direkter Blues-Rock: Schnörkellose Texte, verschnörkelte Riffs, satter Bass.
Dann nach fast drei Stunden das unvermeidliche Ende.
Allerdings lugte ich kurz auf die Playlist, die ja noch drei Zeilen mehr aufwies. Zum Glück!
Und diese Zugaben wurden auch lautstark eingefordert.

Ein toller Abend mit Tanz, mit Händeklatschen, Mitsingen, fremde Leute drücken. Na, Sie wissen schon. Eben einer dieser unvergesslichen schönen Kistenkonzertabende. Und gegen halb eins gab es dann noch eine kleine Verkostung im Kinosaal: Eine Spezialität aus Carbost, zehn Jahre alt. Diese kam gut an, aber das hatte ich ja sowieso gewusst, und es hat eigentlich auch überhaupt nichts mit diesem Abend zu tun.

Auf bald!
Ihr Frosch

PS:
Ob der Lautstärkeregler nach der Pause tatsächlich etwas heruntergeregelt, oder nur das Gehör vertaubt war, werde ich nicht herausbekommen. Der Mann am Pult hat dicht gehalten...
Die frisch erworbene 3x10-Jahre-Monokel-Jubiläums-DVD (2006, Köpenicker Schlosshof) hat am Sonnabend das Konzert dann nochmal zu Hause nachklingen lassen.

Donnerstag, 17. Januar 2013

Schwarze Marie und weiße Pracht

Halten Sie mich keinesfalls für einen Schwarz-Weiß-Maler, aber zum Wochenende hin soll die weiße Pracht ja noch viel prächtiger werden. Ich freu' mich d'rauf, obwohl bei einer gefühlten Schneehöhe von drei Millimetern bereits das gesamte gesellschaftliche Leben verkehrstechnisch zusammenbricht.



Trotzdem ist der Winter schön! Punsch, Kaminfeuer, Eislaufen, nackig Engel im Schnee hinterlassen (natürlich mit sauberem Stietz), Bratäpfel, Nüsse knacken, das W-Wort (ich bekomm' nämlich Ärger, wenn ich "Whisky" ausschreibe) u.v.a.m.

Was fällt Ihnen denn zum Winter ein?
Klingen schärfen und putzen, die Kettenhemden einölen, den einen oder anderen Mantel flicken, wenn man den nicht gerade am Lagerfeuer übergeworfen hat, tiefe Narben fetten und massieren, Schneeballschlacht mit dem Enkelkind, Vögel füttern, aktiv die Eisdicke auf dem Tümpel prüfen...

Wie dem auch sei, morgen hören wir uns Monokels Schwarze Marie an - mit Freunden zusammen im wohl gemütlichsten und molligsten Klub Hellersdorfs, vielleicht sogar Berlins.
Zuvor werden wir Maniok und Lamm essen, vielleicht sogar einen winzigen Havana Club Añejo 7 Años mit zwei Pfefferminzblättchen genießen, ehe wir uns in die Bluesgemeinde begeben. Voraussetzung ist natürlich, dass das Licht ausreicht, die Karte lesen zu können...



Bleiben Sie gesund!
Und vielleicht sehen wir uns ja in der Kiste.
Warum Sie jetzt so komisch schmunzeln, wird mir wohl immer ein Rätsel bleiben...
Ihr Frosch

Sind zehn Jahre eine lange Zeit?

Nö!
Am 17. Januar 2003 wurde eine winzige Einrichtung an der größten Europäischen Uniklinik offiziell eröffnet.



Heute dreht man sich um, blickt zurück und stellt fest:
"Mann! Das ist ja heut' genau zehn Jahre her!".
Das war's.
Kaum jemand denkt dran.
Gar niemand geht hin...

Ich hab' dran gedacht!
Von mir jedenfalls alles Gute zum Geburtstag dieser kleinen Einrichtung!
Ihr Frosch

Mittwoch, 2. Januar 2013

Zwei-Null-Eins-Drei ist keine Primzahl

Allen mehr oder weniger regelmäßigen Lesern und auch den zufälligen Tümpelbesuchern alles Gute für 2013!
Für unsereinen kann eigentlich das neue Jahr nur besser werden, als es das alte war.
Manches muss man einfach abschütteln, Neues anpacken, neue Freundschaften schließen, alte pflegen. Mit der Knallerei wurden ja die bösen Geister vertrieben, aber ob damit auch die Guten angelockt werden konnten...



Wir werden ja sehen (müssen), wie die Bilanz letztendlich ausfallen wird.
Zum Weihnachtsfest wurde mir ja ein ganzer Sack voll Gelassenheit geschenkt (1). Nun hoffe ich auch, (2) klares Wasser genauso genießen zu können, wie rauchigen Malt, Pflaumenmus, Rumtopf, Rauchsalami, bittere Schokolade, Mensaessen.
...na ja, das letzte Beispiel war jetzt natürlich Quatsch.
Aber Sie verstehen vielleicht, was ich meine. Zwei Zutaten braucht theoretisch das Glück!
In diesem Sinne uns allen also Gelassenheit (die braucht man wirklich in dieser bekloppten Welt) und eine riesengroße Menge Genussfähigkeit - und das natürlich auch für alle anderen Sinne!

Und genießen Sie doppelt, indem Sie einfach alle Ihre Genüsse teilen!
Ihr Frosch