Sonntag, 30. September 2018

Ritter und Schotten in Hellersdorf

Nun, da trafen sie sich also wieder nach einem Jahr und tjosteten und kämpften und tranken und lachten - die Ritter und die Schotten und die Hausfrauen und die Drohnenpiloten.
Apropos... als die erste Drohne abschmierte und gleich vier Leute verletzte, kam die Polizei, die dann auch bis zum "bitteren" Ende gegen 22:00 Uhr blieb und den Krawallplatz gegen ca. 800 lärmgestörte Anwohner mutig verteidigte.
Mann Leute, einmal im Jahr könnt Ihr ruhig dieses friedliche Miteinander (ich spreche jetzt nicht von den ziemlich harten Kämpfen) aushalten! Selbst schuld, wer nicht vor Ort ein würziges und fruchtiges Craft Beer probierte und die blauen, roten oder rosa(nen) Ritter anfeuerte, oder vielleicht sogar selbst in die Arena stieg.





Wer moderne Brillen oder Fotokisten bei Ritterfesten ablehnt, ist dort nicht gut aufgehoben, aber wer es weniger ernst sehen möchte, es etwas weniger authentisch akzeptieren kann, kann daran gar nicht vorbeigehen.

Auf nach Hellersdorf also! Kommen Sie doch wie Sie wollen - in Kettenhemd oder Kilt!
Das Ambiente der Villa Pelikan passte jedenfalls hervorragend und gefiel der Mehrheit.
...vielleicht gibt es 2019 wieder das BärlinPedälBättle dort. Unsereiner würde sich freuen.

Könnse glohm!
Ihr eiserner Frosch

PS:
Gewandete kamen ohne Eintritt hinein, egal ob Ritter, Schotte oder Indianer... Es musste nur mit dem Thema zu tun haben.

Freitag, 21. September 2018

The Dark Side of the Moon

Im Jahr der X. Weltfestspiele schmetterte Pink Floyd ein Album in die weite Welt hinaus, das immer noch, inzwischen fast ein halbes Jahrhundert später, Leute in Wallungen versetzt. Gewissermaßen.
Und hier scheint es völlig egal zu sein, ob man die alte Platte mit dem berühmten Prisma herausholt, um sie fein entstaubt aufzulegen, oder - ist man etwas besser mit den Augen - die viel kleinere CD abspielen lässt.
...aber eher wird man vielleicht, viel zeitgemäßer, MP3s durch die Ohrstöpsel ins Hirn schwappen lassen.



Ein neues visuelles Klangerlebnis (Kann man das überhaupt so sagen?) versprach das Planetarium im Prenzl'berg mit seiner 360°-Halbkugelprojektion.
Im Liegen quasi ließ man sich dort in die winzigen Weiten unseres Sonnensystems entführen, kollidierte mit dem Mond, drang ein in dreidimensionale Fraktale, dass man sich manchmal am Platznachbarn oder der Sessellehne festhalten musste, ehe man von lautem Weckerklingeln, Sekundenklicks und Uhrengeläut als Molekül im Innern eines chronometrischen Universums erwachte.
Rasante Fahrten durch...
Ja, wodurch?
Man sah die Saiten der Gitarren aus der Amöbenperspektive, wuchs uns wuchs und flog durch wabernde, bunte Schlieren mitten durchs All.

Stilbrüche - erst waren es exakte Fraktale, dann plötzlich ausgefranste Kaleidoskopbilder - die den Zeitsprung in die Siebziger vollzogen. Plötzlich wähnte man sich mitten im Rockpalast, ehe augenbewachsene stilisierte Darmzotten tausendfach von allen Seiten in das eigene Innere schauten.

Fühlt sich so ein LSD-Rausch an?
Als man ganz behutsam und sachte wieder in die Wirklichkeit zurückstürzte, konnte man erst nicht glauben, dass die olle Platte wirklich nur so unglaublich kurz gewesen sein soll...

Das war ja vielleicht was!
Ihr immer noch leicht benebelter pinke Floyd-Frosch