Mittwoch, 28. Juni 2017

Mit der Seilbahn von Marzahn bis Hellersdorf

Ja, da staunen Sie, oder?
Tatsächlich kann man jetzt zwischen den Neubaugebieten mit der Seilbahn rumgurken. Das ist keine Erfindung der Findigen der BVG. Nein, im Zusammenhang mit der IGA 2017 hat man diese Schnapsidee gehabt und auch promt verwirklicht. Fuchs und Hase wurden jedenfalls hier aus dem Wuhletal (mehr oder weniger) verjagt...

Jedenfalls wertet diese alpenländische Attraktion die hiesige Blumenausstellung erheblich auf, spart man damit nämlich nicht nur Wege, sondern hat auch noch eine alternative Beschäftigung mangels gastronomischer Genüsse. Ja, natürlich kann man sich auch 'ne Bratwurst kaufen. Nur hierzu braucht man erheblich Zeit zum Anstehen. Immer nur drei Würste gleichzeitig auf'n Grill: Brutzeln, verkaufen, drei neue rauf. Bei etwa 270 Schlangestehenden... Ja, Sie wissen schon.






Die dicken Drahtseile sehen schon sehr vertrauensvoll aus, aber bei der sonstigen Versorgung hapert's leider, zumal das Umfeld ja auch nicht die volle kulinarische Vielfalt bietet. Hier gibt es nun mal nicht so viele Kneipen, Gaststätten, Restaurants. Provinzialität ist allgegenwärtig, beginnt aber schon am Alex, wenn der ausländische Tourist vergeblich die richtige Verbindung sucht. Zwar finder er die U-Bahn Linie U5, da die ja hier sowieso nur in eine Richtung fährt, aber der richtige Aussteigebahnhof steht (noch) nicht im Plan. Woher soll er auch wissen, dass die Neue Grottkauer jetzt Kienberg - Gärten der Welt heißt?

Aber Sie wissen es jetzt wenigstens!

Willkommen in der Provinz, und genießen Sie hier die Blümchen, Kohlköpfe und Rinder!
Ihr Reiseführer-Frosch

PS:
Mich zieht es aber doch wieder in meinen Tümpel. Logisch!


Mittwoch, 21. Juni 2017

Der Frosch wird langsam blöde?

Sommeranfang und hitzige Gedanken am Tümpel

Tja, wie man's nimmt.
Natürlich hoffe ich nicht, zu schnell zu verblöden, obwohl das eventuell einiges heutzutage sogar leichter machen könnte. Vielleicht würde man weniger mitleiden, wenn man Nachrichten aus aller Welt oder gleich von nebenan hört oder sieht.
Oder aber dies ist nun gerade überhaupt nicht der Fall. Wer kennt sich schon in der Psyche der Verrückten so genau aus.
Ihre Ärzte etwa?
Ja, jetzt müssen Sie sogar schmunzeln.

Na egal, immer wenn man bei dermaßen heißem Wetter am Tümpel gammelt und herumlungert, kommen einem die ulkigsten Ideen in den Sinn. Mal denkt man über Kurt Vonnegut nach, mal über Mr. Brautigan, oder man merkt sogar, dass man kurz mal überhaupt an nichts gedacht hat, ehe einem wieder der Eidechsenkönig über die Netzhaut kriecht...

"Sonne macht die Rübe weich!", würde mancher annehmen.
Nee! Sonne, also die Lethargie, die aus dem gebrutzelten Schädel resultiert, macht Platz für ganz neue Gedanken und Welten, und man springt nach kurzer Überlegung auf und kramt sogleich alte Bildatlanten aus dem tiefsten Archiv hervor, lässt sich von den Bildtafeln inspirieren - quasi gedanklich verführen - und versteht plötzlich zweifelsfrei sogar die unentschlüsselten Texte daneben, darüber und überhaupt...


Verrückt oder nicht, jeder Frosch und vielleicht auch Mensch, der z. B. Hieronymus Bosch mag, blättert sich fasziniert und beeindruckt durch den Codex Seraphinianus oder andere und viel ältere zauberhafte "Zauberbücher".
Man versteht ja jetzt den Inhalt, die Fülle an niedergeschriebenen Geheimnissen, beim "Lesen", aber bei jedem Lesen immer etwas anders oder gar völlig anders.
Faszinierend!

...einer greift danach sofort zum Pinsel und fabriziert Eindrücke und Gefühle in Öl. Ein anderer beginnt zu schreiben, ...und schreibt und schreibt.
Und der eher passive Nachdenker geht zum Plattenspieler, wischt über die alte Vinylscheibe, ehe aus den Boxen Celebration of the Lizard mehr und mehr anschwillt, zerplatzt und sich dann erneut erhebt und ihn selbst auf den akustischen Wellen weit davonträgt. Irgendwohin. Nirgendwohin.

Bitte entschuldigen Sie, dass ich Sie vielleicht aus Ihrer Trance reiße, aber ich stelle mir gerade vor, ob es nicht vielleicht ungemein interessant wäre, Probanden zu bitten, In A Gotta Da Vida rückwärts zu hören und gleichzeitig ein EEG aufnehmen zu lassen. Nur - und das weiß ich genau - Sie müssen die dann ganz sachte und gefühlvoll wieder in die Wirklichkeit zurück holen...
Wirklich sachte!

Wenn Sie wollen, lassen Sie sich doch inspirieren!
Ihr 31°-Experimental-Frosch


Donnerstag, 15. Juni 2017

IT - welch' Segen!

Na ja, nu' bleim'Se mal uff'n Teppich!
Segen!
Das inzwischen zur blauen Rentnerplattform gewachsene soziale Netzwerk fiel heute aus allen Wolken, als ich mich dortselbst, wie eh und jeh, anmelden wollte. Die E-Mail-Adresse war denen plötzlich nicht mehr bekannt, ...aber für den Wiederherstellungscode haben sie dann doch noch die richtige Adresse aus dem Ärmel gezaubert.
Gleich denkt unsereiner Böses und löscht sicherheitshalber mal alle Fotos mit Gesicht. Zwar kommt unsereiner jetzt wieder hinein, aber stets nur nach zweimaliger Kennworteingabe.
IT!


Auch nicht viel besser gelingt es den vier, mal blauen oder mal gelben, schwedischen Buchstaben, ihren Verkauf zu optimieren.
Als Kunde kann man schon zu Hause in der Online-Plattform sein Traummöbelstück virtuell zusammenbasteln, erhält sogar einen Code, mit dem man überall, ja sogar im Laden, im Webbrowser das Ausgedachte wieder erstehen lassen kann.
Toll!
Und auch eine Ladensoftware für Kunden und eine Bestellsoftware für Verkäufer gibt es.
Noch toller!

...nur, leider ist keine mit irgendeiner der anderen irgendwie kompatibel!

So richtig wundert es nicht. Und es übt auch verdammt gut, wenn man nämlich mehrmals das gleiche Möbelstück entwerfen und mit Einbauten bestücken kann.
Virtuell.
Ob dann der Zusammenbau klappt (in echt) bleibt allerdings abzuwarten, wenn der Verkäufer nämlich, nach ewigem Hin und Her, die Türen BULLERBÜ wunschgemäß durch AGNES ersetzt, aber in der Stückliste immer noch unter Türen BULLERBÜ steht, jetzt allerdings bestehend aus den Türen AGNES sowie jeweils vier sanft schließenden Scharnieren...

Ich glaube, am Tümpel machen wir meist nicht solchen Quatsch.

Bleiben Sie frohgemut!
Ihr Bastel-Frosch