Samstag, 24. September 2016

Feierabend!


Warum haben Frösche Frauen?
Sie denken bestimmt, damit unsereiner ein schlechtes Gewissen bekommt, wenn er 'n Weechbier trinkt?
Weit gefehlt! Nö, das Weechbier reicht gewöhnlich sowieso nicht bis nach Hause. Der Weech ist einfach viel zu lang!
Und fährt man eben mit der S-Bahn, gehört es wenigstens am Freitag dazu, auch weil es eben nicht erlaubt ist. Ach, sind wir Rebellen!
...an den anderen Tagen jedoch wirklich nur, wenn man z.B. in den Pub fährt, sich mit Kollegen zum Spieleabend trifft, vom Sport kommt, aber sonst bestimmt NICHT! Nee, nee!
Nun ja, es reicht gewöhnlich höchstens bis zum Ostkreuz, und wenn man mal länger auf den Zug warten muss, ist Leninallee bereits Schluss... So sieht's nämlich aus!

Jedenfalls, so gemütlich nach Hause getrullert, werden einem sogleich Hut und Parka zugeworfen, kaum dass man den Begrüßungskuss schafft.
Ab geht's!
Fünf Minuten vor Hosenknopf, wenn 'de rennst, denn schaffst'ditt noch!

Sie ahnen es schon - da hat wohl doch jemand an die Parkbühne gedacht.
Und es ging tatsächlich dorthin. Abendbrot (Ha-ha, 'ne Schmalzstulle und zwei der meist knappen Bratwürste ergattert. Bouletten wurden als Reserve erst mal zurückgehalten.) gab es eben beim Konzert. Beim Tanzen wäre höchstwahrscheinlich der Mostrich heruntergekleckert, aber solange man nur beim Zuhören ist, kann man eigentlich gefahrlos abbeißen und kauen.


Dermaßen gestärkt ging es "hinein" ins Konzert. Apfeltraum spielten natürlich Altes, manchmal aber nicht so intensiv, wie man es von damals in Erinnerung hat. Vielleicht hat man es aber früher auch nur intensiver empfunden, weil es spannend und irgendwie konspirativ war, die zwischen den Textzeilen versteckten Botschaften zu erahnen, ...quasi zu entschlüsseln.




The times they are a changin'...

Engerlings Version von Bob Dylans bekanntem Titel eröffnete nach kurzer Umbaupause und eher rudimentärem Soundcheck den zweiten Teil des Abends. Dreimal hoch- und zweimal heruntergeregelt, und alles hörte sich so an, wie erwartet.

Ich ahne jetzt schon Ihre Frage.
Na klar, der Moll-Blues kam als vierter Titel. Zufrieden?




Ein schöner Abend, und dennoch versuchte unsereiner immer wieder irgendwo nach dem Blueser Ausschau zu halten.
...ehe einem erneut einfiel, dass wir hier niemals wieder ein Bier gemeinsam trinken werden.

The times they are a changin'...

Schönes Wochenende jedenfalls!
Ihr Frosch

PS:
Zum Vormerken:
13. November 15:00 Uhr in der Wabe.
Wir sehen uns bestimmt dort.


Dienstag, 20. September 2016

Unglaublich!
Tatsächlich Rechtschreibung entdeckt


Man fährt (oder staut sich) langsam zur Arbeit und hat ob des fehlenden Radios viel Zeit und Muße, die Umgebung zu betrachten - ach, was sag' ich - zu studieren.

Und man erfährt u.U. schon einen ziemlichen "Schock" liest man am Auto davor z.B. "Karosserie- und Lack-Servicezentrum".
Das glauben Sie jetzt aber nicht, oder?
Das löst jedenfalls fast schon so viel Freude aus, wie der Schriftzug, den man wohlwollend wahrnimmt, fährt man auch mal mit der S-Bahn durch Berlin: "Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum" nämlich.

Zusammengesetzte Substantive,
Bindestriche,
nirgends ein Deppenapostroph,
keine falsch (ab)geschriebenen Straßennamen auf automobilen Werbeträgern oder an Hausdurchfahrten...

Aber ehe man noch auf Arbeit ankommt, ist man auch schon wieder in der Realität angekommen.
Diese holt einen stets schneller ein als man möchte.
Leider.
Logisch!
Also nicht logisch, sondern eigentlich schon ganz schön doof!


Und ich bin jetzt auch schon im Büro angekommen.

Ihnen einen schönen Tag!
Ihr Frosch

PS:
Wer noch nicht genug hat, sollte vielleicht hier mal klicken.

Montag, 19. September 2016

DENIAL

Verleugnung, Verdrängung, Aufnahmeverweigerung

Stürmt unsereiner ins MGT, "neudeutsch" nur noch GORKI genannt, und stürzt sich Hals über Kopf in die Vorstellung des gestrigen Abends...
Mindestens dreisprachig ging es durch verschiedene Schicksale, die einem immer mehr die Lebensfreude heraussaugten: Eine Welt des Schweigens zu Missbrauch und häuslicher Gewalt - in der Familie - in der Nachbarschaft.
Ein Coming out darf nicht stattfinden!
Verbiegung!

Mehr und mehr verstört drückt man sich in den Sessel und denkt dabei in selbstquälerischer Absicht, dass jetzt nur keine Pause kommen mag, die zum Glück dann auch nicht kommt.

Während man dann nachdenkt, auf welche Art und Weise man sich mit dem einzigen Utensil, das man dabei hat - ein Tempotaschentuch nämlich - umzubringen vermag, weitet sich die Problematik am Ende sogar noch unerträglich aus.
Da geht es u.a. auch um Genozid, zuvor nur vage angedeutet...

Schluchzen!
Irgendwie befreiendes Schluchzen... und herzlicher Applaus dem ziemlich jungen Ensemble.
Heftiger, langer Applaus.
...man muss sich ja wieder seine Deprimiertheit wegklatschen, um für die Woche einigermaßen mental gerüstet zu sein.

Und dann erklärt die Intendantin noch das aktuelle vorläufige Wahlergebnis, und erneut gibt es Applaus.

Mein Fazit:
Ein junges, äußerst empathisches Theaterstück. Aufwühlend.
Sehr modern in Darstellung und Einsatz technischer Mittel.
Extrem laut!
Man musste sich die Ohren vollstopfen mit sehr viel Zellstoff, gehörte man nicht der Walkmen-Generation an...

Auf dem Nach-Hause-Weg dann noch ganz viel Nachdenken.

Schöne Woche, jedenfalls!
Ihr immernoch nachdenklicher Frosch



Denial 
(dɪˈnaɪ(ə)l, dt.: Verleugnung, Verdrängung, Aufnahmeverweigerung) 
Mir geht es gut. Meiner Familie geht es gut. Der Welt geht es gut. 
(Zitat: http://www.gorki.de/de/denial#)