Verleugnung, Verdrängung, Aufnahmeverweigerung
Stürmt unsereiner ins MGT, "neudeutsch" nur noch GORKI genannt, und stürzt sich Hals über Kopf in die Vorstellung des gestrigen Abends...
Mindestens dreisprachig ging es durch verschiedene Schicksale, die einem immer mehr die Lebensfreude heraussaugten: Eine Welt des Schweigens zu Missbrauch und häuslicher Gewalt - in der Familie - in der Nachbarschaft.
Ein Coming out darf nicht stattfinden!
Verbiegung!
Mehr und mehr verstört drückt man sich in den Sessel und denkt dabei in selbstquälerischer Absicht, dass jetzt nur keine Pause kommen mag, die zum Glück dann auch nicht kommt.
Während man dann nachdenkt, auf welche Art und Weise man sich mit dem einzigen Utensil, das man dabei hat - ein Tempotaschentuch nämlich - umzubringen vermag, weitet sich die Problematik am Ende sogar noch unerträglich aus.
Da geht es u.a. auch um Genozid, zuvor nur vage angedeutet...
Schluchzen!
Irgendwie befreiendes Schluchzen... und herzlicher Applaus dem ziemlich jungen Ensemble.
Heftiger, langer Applaus.
...man muss sich ja wieder seine Deprimiertheit wegklatschen, um für die Woche einigermaßen mental gerüstet zu sein.
Und dann erklärt die Intendantin noch das aktuelle vorläufige Wahlergebnis, und erneut gibt es Applaus.
Mein Fazit:
Ein junges, äußerst empathisches Theaterstück. Aufwühlend.
Sehr modern in Darstellung und Einsatz technischer Mittel.
Extrem laut!
Man musste sich die Ohren vollstopfen mit sehr viel Zellstoff, gehörte man nicht der Walkmen-Generation an...
Auf dem Nach-Hause-Weg dann noch ganz viel Nachdenken.
Schöne Woche, jedenfalls!
Ihr immernoch nachdenklicher Frosch
Denial
(dɪˈnaɪ(ə)l, dt.: Verleugnung, Verdrängung, Aufnahmeverweigerung)
Mir geht es gut. Meiner Familie geht es gut. Der Welt geht es gut.
(Zitat: http://www.gorki.de/de/denial#)
Montag, 19. September 2016
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