Nun ja, natürlich freut man sich aufs Neue auf die Arbeit, auf Berlins Kulturleben, auf das Whiskyfest in Köpenick (oder, wer lieber Frau Kierzek treu bleiben will, auf die Malzfabrik zur selben Zeit...), auf die Baustellen auf Berlins Straßen, auf Pendelverkehr oder SEV, wenn man die Karre stehen lässt.
Das Banale und Alltägliche und auch Besondere wiederholt sich Jahr für Jahr, nur dass man selbst den Kreis der Eintönigkeit mit samt seinen Freunden durchbricht. Alle werden grauer, insgesamt leiser und auch etwas schwerfälliger -
Hängefalten hier und da, hier noch ein Knie, da eine Hüfte...
Na, Sie wissen schon. Und wenn nicht, seien Sie froh!
Vergisst man kurz mal die Zipperlein, schiebt einen die Selbstwahrnehmung in die Zeit, so um die dreißig, aber das ist bei jedem vielleicht immer etwas anders. Und plötzlich ist der neben einem alt. Und überhaupt sind hier alles nur Alte um einem herum. Und ehe man sich noch richtig wundern kann, macht sich beim Aufstehen sogleich der Ischias-Nerv bemerkbar, und man lässt sich wieder leicht resigniert und sehr, sehr vorsichtig zurückfallen.
An Ort und Stelle ist man plötzlich wieder in seiner richtigen Zeit.
Hier wird die Zeit weder gestaucht, noch in die Länge gezogen. Nein, hier macht die Zeit einen Sprung. Gewissermaßen.
Ob das jetzt noch in die Relativitätstheorie des alten zungenbläkenden Graukopps passt?
Immerhin benötigt manch einer keine Ohrstöpsel mehr, wenn er vor der Konzertbühne steht. Er dreht einfach das Hörgerät leiser...
Manch' Alter ist ganz schön schlau!
...und ich hab' jetzt leider vergessen, was ich Ihnen noch erzählen wollte.
Und ich versuch' jetzt gleich nochmal, etwas zu hopsen!
Ihr gelenkbeeinträchtigter, fast tauber, grauer Schrumpel-Frosch
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