Mittwoch, 12. Oktober 2016

Die böse Sieben

Gedanken eines Reisenden bei Regen im Wartehäuschen

Ha! Wer kennt es nicht, das slowakische Kneipenspiel, gespielt mit einem gewöhnlichen Skatblatt?
Die Sieben sticht immer! Und sogar die "Herren" am Tisch fürchten sich vor dem "Fuchs", der nämlich "hinten die Eier hat".
Wer Pech hat, bekommt ein Fettbatzen aufgemalt, wer mehr Pech hat, gleich 'ne ganze Bockwurst.
So sieht es aus!

...und diese ominöse Sieben zieht sich scheinbar wie ein roter Faden durch des gemeinen Frosches Leben. Die Sieben ist das häufigste Doppelwürfelergebnis und die gegenüberliegenden Seiten ergeben in der Summe stets sieben. Man bleibt nicht nur, statistisch betrachtet, sieben Jahre im Tümpel oder im Job, ehe man auf die Suche nach Neuem geht, nein, man muss auch beim Umsteigen auf dem Weg zur Arbeit sieben Minuten warten.

Und, um beim Letzten zu bleiben, diese geheimnisvollen sieben Minuten sind offensichtlich bei jedem Umsteigen präsent!

So passiert es leicht, dass man in Berlin auf dem Weg zur Arbeit sieben, vierzehn (2 x 7), einundzwanzig (Sie vermuten richtig: 3 x 7) oder achtundzwanzig Minuten nur mit Warten verbringt. Und alles vermutlich auch nur, damit die statistischen Angaben zum durchschnittlichen Arbeitsweg in der Metropole stimmen.
Wie schnell wäre man im Betrieb (und auch abends wieder zu Hause!), wären es nicht sieben geheimnisvolle Minuten, sondern vielleicht nur zwei!
Vielleicht würde man dann aber auch so manche S-Bahn oder U-Bahn verpassen, weil man es einfach nicht schnell genug durch die schmale Gasse vor dem Ausstieg (auch Einstieg) schafft. Und drängeln sich die neuen Fahrgäste auch schon während des Aussteigens hinein, würde dieses avisierte Zeitfenster noch wesentlich enger.


Es  ist wie es ist!
Da lässt selbst die cleverste Verkehrsplanung "keine Luft ran", soll heißen, dass man da überhaupt nichts machen kann.
Kurz:
Kurz ist zu kurz, und lang ist zu lang!

Bleibt also nur, sich die Wartezeit möglichst angenehm zu "verkürzen" und auch beim Herumstehen das zu tun, was man beim Herumfahren tut.
Sieben lesen ein Buch, vierzehn andere lesen im Kindle, einundzwanzig hören Musik, und wiederum achtundzwanzig tippen auf ihrem Smartphone herum, nicht ohne dauernd den virtuellen Staub herunterzuwischen.
So ungefähr.
Vielleicht.

Kommen Sie gut ins Büro!
...oder in die Bäckerei oder zur Schneeschieberausgabe oder.
Ihr inzwischen siebenmal verspätete Frosch

PS:
Probieren Sie manchmal auch Alternativen aus? Fahrrad, Auto?
Seh'n Sie!
Es scheint, als sei man für immer Leibeigener oder Gefangener der BVG.
Unserer BVG...


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