Sonntag, 10. September 2017

Abwarten und Whisky trinken?

In der Karibik entstehen gegenwärtig gewaltige Tropenstürme, am Nordpol brechen riesige Eisberge ab, beim Rockfestival in Hoppegarten waren die Organisatoren genau so schlau, wie die einst 1989 beim Stones-Konzert in Weißensee, für Deutschland gibt es eine türkische Einreisewarnung und Mr. President macht... Ja, was eigentlich? Lange nichts Komisches aus dieser Richtung gehört.
Menschen!

Wie Sie so lange ruhig sitzen konnten!
Allerdings geht unsereinen das relativ wenig an, jedenfalls so lange noch genügend Wasser im Tümpel ist. Natürlich nehmen wir das ganze Chaos drum herum wahr, aber wir möchten uns lieber nicht an den Ursachen beteiligen und auch möglichst aus den Folgen herauswinden.
Falls es geht.
Falls es noch geht...

Neben dem ganzen politischen Tohuwabohu und der kaum zu leugnenden Ideenlosigkeit der Parteien, die jetzt kurz vor der Wahl außergewöhnlich übereinstimmend und einig sind, fällt dennoch das Wetter irgendwie heraus. Statt aber lange zu diskutieren, ob der Klimawandel, der nicht mehr zu übersehen ist und mit Riesenschritten daher kommt, tatsächlich menschengemacht ist oder nicht, sollte man die wenige Zeit genießen, die man vielleicht noch hat.
Was wird aus Europa, wenn z. B. der Golfstrom abreißt?
Pragmatisch würde ich Ihnen antworten, dass es dann bald keinen Whisky mehr gäbe.

Frösche neigen nun mal zu Fatalismus, aber sich jetzt noch an den "letzten Tropfen" dieser Welt zu vergreifen ist eigentlich sehr optimistisch, oder?
Ich gehe schon davon aus und zelebriere Ihnen hier mal eine ungewöhnliche Hochzeit, die vielleicht aber doch etwas Klimaschuld auf sich geladen hat - beim torfrauchigen Darren des Malzes mindestens.
Na ja, etwas jedenfalls.
Ganz marginal, versteht sich.



Eine durchaus interessante Hochzeit *
Bunnahabhain 5 Octave mit Dirty Dianne 8 und französischem Bier als Trauzeuge: Rauch trifft Rauch mit Sherry...




Zwei Whiskies, die sich nicht gegenseitig übertrumpfen wollten und die auch nach der Kreuzverkostung ihren kompletten Charakter bewahrten, teilweise noch versteckte Nuancen hervortreten ließen. Dirty Dianne offenbarte überraschend neben der starken Sherrynote u.a. auch noch den Geruch von Sägespänen von ganz alten Schrankbrettern. Whisky zu verkosten ist wie in einem Keller voller Gerümpel eine verlorene, bekleckerte Krawatte zu suchen und schließlich auch wiederzufinden...

Keine Ahnung, wozu man eine Krawatte braucht, aber trotzdem Slàinte mhath!
Ihr sehr optimistischer Frosch

* Bei Gleann Bhùile gefunden

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Vielleicht ist ja Dirty Dianne eine geborene Bunnahabhain.
Anders erklärt sich eigentlich nicht die Aromenverträglichkeit beim "Überkreuzsaufen", oder?

H. P.
Ein fast anonymer Bunnahabhain-Genießer aus dem Berliner Umland